Ziemlich abgelegen, an der Grenze zu Polen, liegt das Weißwassertal (Bielovodská dolina). Mit 13 Kilometern ist es nicht nur das längste, sondern in meinen Augen auch das schönste Tal der Tatra. Wer das Tal betreten möchte, muss zu dem verschlafenen Grenzübergang Lysá Poľana fahren, denn von dort aus führt ein blauer Wanderweg in südlicher Richtung ins Tal hinein. Das Tal wirkt auf eine seltsame Weise wild und gezähmt, weil hinter den sanften grünen Wiesen schroffe Felswände aufragen. Entstanden ist das Tal während der Eiszeit durch den größten Gletscher der Tatra, der sich vom Nordhang der Gerlachspitze hinabfräste und dabei die typische U-Talform, steile Trogwände und Gletschermoränen hinterließ