Goethe ließ Cuneo auf seiner Reise durch Italien links liegen. Auch in Liedern wurde die 56.000-Einwohner-Stadt noch nicht besungen. Vielmehr steht sie im Schatten anderer piemontesischer Städte wie Turin, Asti oder Alba. Und seien wir ehrlich: Cuneo ist nicht die allersehenswerteste Stadt Italiens – trotz seiner neoklassizistischen Piazza Galimberti. Aber Cuneo ist das Tor zum vielleicht schönsten Tal der Alpen: dem Valle Maira. Man könnte sich also am Aeroporto Internazionale di Cuneo einen Wagen nehmen und die Bergwelt des Piemonts erfahren. Das Valle Maira ist ein verwunschenes Tal. 60 Kilometer weit schneidet es sich von West nach Ost tief durch die Kottischen Alpen, deren höchste Gipfel die 3000er-Marke deutlich überragen. Da das Maira-Tal keinen Pass auf die französische Seite hat, bleibt es vom Durchgangsverkehr verschont. In den Weiten der Westalpen kreuzen sich nur selten die Wege der Wanderer. Und auch Mountainbiker und Skitourengeher kommen hier voll auf ihre Kosten. In den vergangenen Jahrzehnten war das Tal stark von Landflucht betroffen. Heute werden einige verlassene Bergbauernhöfe wiederbelebt und geschmackvoll zu Pensionen ausgebaut wie beispielsweise die Pensione Ceaglio.