Einstimmen
Beara, Sheep’s Shannon Airport Head und Mizen Head Limerick heißen die drei hügeligen Halbinseln im äußersten Südwesten Irlands. Auf ihnen verläuft ein Abschnitt des 2500 Kilometer langen Wild Atlantic Way, der von Donegal im Norden der Insel hinunter nach Kinsale im County Cork führt. Diese Vorposten im Atlantik mit ihren Klippen, Buchten und weiten Stränden sind im Gegensatz zum weiter nördlich gelegenen Kerry eher ein Geheimtipp.
Wer in West Cork wandert, segelt oder surft, muss regenfest sein – wie die Schafe, die bei Schauern gelassen weiter grasen. Für manche von ihnen ist sogar Seilbahnfahren Routine: Zwischen Beara Peninsula und dem Inselchen Dursey verkehrt eine baumelnde Blechbüchse als einziges Transportmittel für Tier und Mensch.
Ansehen
Von den lebhaften Hafenorten Schull und Baltimore starten Boote zur gälischsprachigen Insel Cape Clear und um den Leuchtturm Fastnet Rock herum, "Ireland’s Teardrop" genannt: Ihm galt der letzte, manchmal tränenverhangene Blick der Amerika-Auswanderer.
Die Insel ist bekannt als Vogelparadies – und für die Ziegen von Ed Harper, bei dem Interessierte in Kursen alles über die Haltung der meckernden Vierbeiner lernen können.
www.capeclearisland.ie/GoatFarm

Wieso hunderttausende Iren ihre Heimat in den 1840er Jahren für immer verließen, verstehen Besucher in Skibbereen. Das Heritage Centre beherbergt eine eindrückliche Multimedai-Ausstellung zur Great Famine, der großen Hungerkatastrophe.
Seit dem 18. Jahrhundert erhebt sich Bantry House elegant über der Bantry Bay. Das sehenswerte Herrenhaus, die terrassierten Gartenanlagen und die Bucht sollte man am besten vom om oberen Ende der mächtigen Steintreppe "Hundred Steps" auf sich wirken lassen.
Vom milden Golfstrom-Klima profitieren auch die Seehunde auf den Felsen im Hafen von Glengarriff, die einem bei der kurzen Überfahrt nach Garinish Island die Bäuche entgegenstrecken. Die kleine Insel bedeckt seit mehr als 100 Jahren ein Garten im italienischen Stil samt Teehaus. Nur 30 Kilometer entfernt und doch eine ganz andere Welt ist Gougane Barra mit seinen bewaldeten Hügeln nebst stillem See und einer Kapelle zur Erinnerung an den Heiligen St. Finbarr. Irischer geht’s kaum.

Erleben
Francis Humphrys war Milchbauer. Heute hält er lieber Schafe. Die sind genügsam, wenn er in Bantry zwischen Juni und August drei Musik- und Literaturfestivals organisiert.
Auf Cape Clear feiert man am ersten Septemberwochenende die irische Lust am Geschichtenerzählen.
Essen und Trinken
Café Organico
Die Schwestern Hannah und Rachel Dare führen das puristische Café Organico. Ob Frühstück oder würziger Algensalat, alles bio und lokal produziert.
Bantry, www.organico.ie
Fisch Kitschen
Die bei Einheimischen sehr beliebte Fisch Kitschen besteht aus einem Laden und einem kleinen Restaurant im ersten Stock. Mittags und abends gibt es preiswert feinen Fisch, Hummer und Muscheln aus der Bay.
Bantry, New Street, Tel. 00353-27-5 66 51, unbedingt reservieren!, www.thefishkitchen.ie
The Church
Eine restaurierte Kirche beherbergt das Restaurant The Church in Skibbereen, wo man den Tag bei Tee, scones und irischmediterraner Küche vertrödeln möchte.
Bridge Street, www.skibbereen.ie

Schlafen
Garranes Farmhouse Hostel
Einsam auf den Atlantikklippen thront Garranes Farmhouse Hostel, es gehört zum buddhistischen Zentrum "Dzogchen Beara" und ist auch ohne Meditationskurs perfekt zum Durchatmen
Beara Peninsula, Schlafsaalbett 15 €, Familienzimmer 40 €, Cottage/3 Nächte 250 €; für Selbstversorger, www.dzogchenbeara.org
B & B Bridge House
Plüschig schlafen Gäste im kleeblattgrünen B & B Bridge House. Den morning tea serviert Mona Best zwischen üppig arrangiertem Nippes.
Skibbereen,DZ/F 70 €, www.bridgehouseskibbereen.com
Bantry House
Was für eine Aussicht: Von April bis Oktober führt Familie Shelswell-White Bantry House als edles B & B, Nutzung des Billardraums und der historischen Bibliothek inklusive.
Bantry, Co.Cork, DZ/F ab 169 €, www.bantryhouse.com/bantryhouse
