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Auf diese hohe Zahl von Stränden jedenfalls kam Prof. Andrew Short von der Universität Sydney, nachdem er 17 Jahre lang jeden Sandstreifen untersucht hatte. Die Mehrzahl hat nicht einmal einen Namen, nur die Hälfte ist per Auto erreichbar, weshalb Short sich zu seinen Recherchen über Strömungen, Wellen und Gezeiten auch per Flugzeug und Boot aufmachte. GEO Special hat 15 der schönsten Strände ausgewählt.
New South Wales
BYRON BAY:
Der östlichste Punkt des australischen Festlandes war in den 1960er Jahren einer der ersten Surf-Orte Down Under und ein Mekka für Rucksackreisende. Heute allerdings sind in dem Städtchen fast mehr gut situierte Sydneysider und Touristen zu treffen als Hippies und Longboarder. Der solide „pointbreak“ vor The Pass, wo die Welleum eine Landzunge herum bricht, ist dennoch unbedingt einen (oft bis zu 300 Meter langen) Ritt wert.
BONDI BEACH: Australiens bekanntestes Sandstück ist 1000 Meter lang und nur eine halbe Stunde entfernt von Sydneys Oper. Kein Naturidyll, sondern ein Stadtstrand voller Dynamik und Gegensätze, den sich Surfer und Schwimmer mit Joggern, Skateboardern und Backpackern teilen. Für Sicherheit sorgen Hainetze, an 365 Tagen im Jahr hauptamtliche Lifeguards und an Wochenenden gleich zwei Lebensretterclubs. Bondi (sprich „Bonn-dai“) ist ein Ausdruck der Aborigines und bedeutet „Geräusch sich brechenderWellen“. Tipp: den Start eines der zahlreichen Volksschwimmen beobachten, etwa den Roughwater Swim (zweiter Sonntag im Januar).
PEBBLY BEACH:
Zwischen Ulladulla und Batemans Bay, zehn Kilometer Schotterstraße östlich vom Princes Highway, wurde der Mythos des „surfenden Kängurus“ geboren. Und zwar dank des Fotos von einem Beutler in den Wellen (in die er vermutlich von einem Hund gejagt wurde). Die frei lebende Kolonie zahmer Kängurus zwischen Zeltplatz, üppig bewaldeten Hängen und Meer ist nicht nur für Kinder eine Attraktion. Häufige Gäste sind außerdem Papageien, Austernfischer, Delfineund Seeadler. Hunde sind inzwischen verboten.
LONG BEACH:
Der stille Strand bei Eden im Süden des Bundesstaates liegt im Ben Boyd National Park mit seinen zerklüfteten Felsen in Ocker, Rot und Gelb, blitzsauberen Buchten und Wanderwegen durch üppige Küstenvegetation. In der Zeit von Ende September bis Ende November besteht die Aussicht, Wale zu sehen. Zufahrt über eine kurze Schotterpiste vom Princes Highway.

Tasmanien
WINEGLASS BAY:
Selbst im Sommer muss kälteerprobt sein, wer hier länger als zehn Minuten badet, aber dafür ist Wineglass Bay ein uneingeschränkter Genuss fürs Auge: Geformt wie ein perfekter Halbmond, friedlich, weil mitten im Freycinet National Park gelegen, ist der Strand zu Recht der meistfotografierte der Insel. Zugang ab Freycinet Drive (Coles Bay) über einen abwechslungsreichen Wanderweg (2 Std.).
Victoria
BELLS BEACH:
Kein schöner Strand, aber gute, nach rechts brechende Wellen an dem auch „Surfcoast“ genannten Abschnitt der Great Ocean Road östlich von Torquay. Ostern trifft sich in Bells seit 1973frieddie Surf-Elite zur ältesten aller Wellenreiter-Meisterschaften, dem Rip Curl Pro. Für Surf-Neulinge eignen sich die nahen Strände von Anglesea oder Torquay besser.
Western Australia
MARGARET RIVER COAST:
Zwischen Cape Naturaliste und Cape Leeuwin plagt Surfer die Qual der Wahl – so viele Strände mit perfekten Wellen und reizvoller Umgebung markieren diesen Küstenstreifen. Vor allem im Frühjahr und Herbst schaffen kraftvolle „swells“ (Dünung) und ablandige Winde erstklassige Bedingungen. Anfänger finden in den diversen „breaks“ (Spots, an denen die Wellen brechen) ebenso gute Möglichkeiten wie erfahrene Wellenreiter.
PARAKEET BAY:
Extrem klares Wasser und eine immense Artenvielfalt der tropischen Fische und Korallen zeichnen die von Felsen und Sand gesäumte kleine Bucht im Norden von Rottnest Island aus. Anreise per Fähre ab Perth (ca. 1 Std.) oder Fremantle (ca. 30 Min.). Auf der 1900 Hektar großen Insel gibt es keine Autos, aber Busse und Leihfahrräder.
SHELL BEACH:
Der über 100 Kilometer lange Küstenstreifen besteht ausschließlich aus kleinen Muscheln, die sich biszu zehn Meter übereinander schichten. Shell Beach ist Teil der als Unesco-Weltnaturerbe geschützten Shark Bay; deren weitere Attraktionen die Stromatolithen (pilzförmige Kalkablagerungen) von Hamelin Pool und die Seekühe von Eagle Bluff sind.
CABLE BEACH:
Der weiße, feinsandige Strand bei Broome schwingt sich 22 Kilometer lang zwischen dem Indischen Ozean und den in der Ferne rötlich leuchtenden Felsen des Outback dahin. Tropisches Klima verführt zum Nichtstun. Wer in den Stunden vor Sonnenuntergang dennoch rastlos werden sollte, kann Fallschirmspringen oder auf Kamelen reiten. Am Nordrand ist FKK erlaubt.
Queensland
KIRRA POINT:
Die beste Welle der Welt – sagen die Queenslander und schwärmen vom „Supertube Magic“, dem rasanten Tunnel, den vor allem der „First Groyne“ genannte Spot produziert. Der Superlativ und die Lage an der Gold Coast südlich von Brisbane sind Garant dafür, dass hier keiner allein surft. Anfänger sollten zugucken.
LADY MUSGRAVE ISLAND:
Unbewohnte Koralleninsel im südlichen Great Barrier Reef voller Palmen und Seevögel. Die riesige Lagune ist auch für Tieftauch-Anfänger ideal. Erreichbar per Tagestour ab Bundaberg, Seventeen Seventy oder Agnes Water.
HERON ISLAND:
Urlauber und Meeresbiologen teilen sich das winzige Eiland im Great Barrier Reef mit Schildkröten, Reihern und Seeschwalben. Direkt vom Strand aus kann man in die Lagune gleiten und im tropisch warmen Wasser über Fischen, Muscheln und Korallen treiben. Diverse Tieftauchreviere sind nur 15 Bootsminuten entfernt. Zu schade für eine Tagestour, Übernachtung im Heron Island Resort. Anreise per Schiff ab Gladstone (2 Std.).
WHITEHAVEN BEACH:
Weißer Quarzsand, Palmen und türkisfarbenes Wasser vor Augen und eine unbewohnte Insel im Rücken: Whitehaven auf Whitsunday Island kommt dem Klischee vom „Traumstrand“ so nah wie kein anderer Strand. Zu erreichen im Rahmen einer Tagestour, z. B. vom benachbarten Hamilton Island oder von Airlie Beach, dem Ausgangspunkt vieler Touren ins Great Barrier Reef.
MISSION BEACH:
Die Luft flirrt, den Horizont dekorieren ein paar Mini-Inseln, es ist still, und wenn ein Helmkasuar (siehe Seite 6) aus dem angrenzenden Regenwald über den Strand spaziert, war schon eine Menge los. Baden kann man von Juni bis September oder hinter Quallen- Netzen; stundenlang am Strand Ruhe tanken: das ganze Jahr. Rund drei Autostunden nördlich von Townsville.