Ansehen:
Welten weit weg von Hektik und Stress entschleunigt der Gast im früheren Nonnenkloster Nossa Senhora da Assunção. Im seelenruhigen Kreuzgang legt er mentalen Ballast ab. Auch das Archäologische Museum ist im Kloster in der Altstadt untergebracht. Es zeigt Relikte aus römischen Zeiten, darunter ein Mosaik des Meeresgottes Oceanus mit einem hübschen Toupet aus Krebsbeinchen auf dem Schädel (Praça Dom Afonso III). Meerestiere werden in Faro seit jeher geschätzt – und verspeist. Sogar auf den Dächern: Überall in der "Stadt der Störche" haben die Stelzvögel Nester gebaut, und etliche von ihnen lassen sich blicken.
Gute Adressen fürs "Storchspotting" sind das Stadttor Arco da Vila und der Largo da Sé, ein Platz mit Rathaus, Café, Kathedrale und Pomeranzenbäumchen. Noch eine Kirche verdient, erwähnt zu werden: die barocke Igreja do Carmo In ihrer Knochenkapelle von 1816 bestücken Totenköpfe von Menschen, die auf dem Kirchengelände bestattet wurden, Decke und Wände. Sie sollen an die Vergänglichkeit erinnern (Largo do Carmo). Nach dem morbiden Erlebnis ist eine Pause angesagt. Die kann nirgends schöner sein als in der Strandkneipe À-Do-João auf Farol, mit Venusmuscheln in Weißweinsauce und Blick auf den Atlantik (Tel. 00351-289-71 42 09, www.adojoao.com ). Jenseits des Naturschutzgebiets der Lagune Ria Formosa liegt Faros vorgelagerte Inselwelt. Inseln? Eher Sandbänke, deren Strände selbst im Sommer nie überlaufen sind. Besonders sehenswert ist Culatra mit einem Fischerdörfchen, das diesen Namen noch wirklich verdient (Fähre ab Olhão).

Ausgehen:
Faro ist Uni- und somit Kneipenstadt. Zum Feiern geht's ins Bermuda-Rechteck zwischen Rua Conselheiro Bivar, Rua 1. de Maio, Rua Filipe Alistão und Rua de São Pedro. Beste Adressen sind die Património- (Rua do Prior 19) und die Columbus-Bar (Praça D. Francisco Gomes 13).
Übernachten:
Eine sehr gute Unterkunft zwischen Yachthafen und Kneipenviertel ist das Hotel Faro. Mein Tipp: Ein Menü bestellen und auf der Dachterrasse den Blick wandern lassen (Praça D. Francisco Gomes 2, Tel. 00351-289- 83 08 30, www.hotelfaro.pt). Große Touristenhotels fehlen. Zehn Kilometer östlich von Faro liegt dafür das unschlagbar günstige, höchst komfortable und neue Real Marina (Olhão, Av. 5 de Outubro, Tel. 00351-289- 09 13 00, www.realhotelsgroup.com ; DZ/F ab 74 Euro). Etwas nördlich, im Algarvedörfchen Estói, steht ein Rokokopalast mit Park und Riesenpool für Gäste bereit: Die Pousada im Palácio de Estói eröffnete vor zwei Jahren (Rua São José, Tel. 00351-289- 99 01 50, www.pousadas.pt).
Essen & Trinken:
Richtig gut und preiswert isst man mittags in der kleinen Taberna Modesto in der Altstadt (Largo do Castelo 2, Tel. mobil 00351-916-57 70 44). Den großen Genuss auf dem Lande bietet das Anwesen Monte do Casal bei Estói: Garnelen-Mango-Türmchen und Perlhuhn auf getrockneten Tomaten oder Panna Cotta mit karamellisierter Orange zum Dessert! (Cerro do Lobo, Tel. 00351- 289-99 01 40, www.montedocasal.pt )
Einkaufen:
Weil an der Straße zum Flughafen der Shopping-Palast Forum Algarve entstand, mussten in der Fußgängerzone Geschäfte schließen; zumindest zwei werden jedoch aus Qualitätsgründen ewig bestehen: Maria Zélia Mendes' Arco de S. António mit extravaganten Taschen, Geldbeuteln, Gürteln und Krawatten aus weltbestem Kork, der im Hinterland gewonnen wird (Rua de S. António 19). Und der Wein- und Delikatessenladen supermercado Garrafeira Rui. Rui Guerreiro führt Marmeladen aus Johannisbrot und Süßkartoffeln, Flor de Sal Tavira, alte Portweine und Erdbeerbaum- Schnäpse (Praça Ferreira de Almeida 28). Im nahen Olhão, an der Lagune, stehen übrigens die größten und bestsortierten Markthallen der ganzen Algarve.