Anschauen:
Lissabon, Porto, die Algarve mögen alles schöne Orte sein, sagen die Einwohner, ihre Stadt aber sei die Geburtsstätte der Nation. Etwa 40 Kilometer vom Atlantik entfernt im Norden des Landes soll nämlich Dom Afonso Henriques, der erste portugiesische König, Anfang des 12. Jahrhunderts auf dem Castelo geboren sein. Bis heute thront die romanische Burg auf einer Anhöhe über der ehemaligen Hauptstadt. Gleich daneben liegt der prächtige Palast der Herzöge von Bragança aus dem 15. Jahrhundert. Bis zur Unesco-geschützten Altstadt sind es nur wenige Gehminuten. Die enge Rua Santa Maria führt zum belebten Platz da Oliveira, wo sich die sehenswerte Kirche Igreja de Nossa Senhora da Oliveira erhebt.
Die neue Europäische Kulturhauptstadt (Programm unter www.guimaraes2012.pt ) möchte ihren Besuchern auch moderne Orte vorstellen - etwa die Plataforma das Artes, eine Ausstellungsfläche für aktuelle Kunst nordwestlich der Altstadt (Avda. Conde Margaride/Rua Paio Galvão). Oder Naturschönheiten wie den Berg Penha. Am Ende einer knapp zehnminütigen Seilbahnfahrt bietet sich ein herrlicher Ausblick auf Guimarães und Umgebung.

Essen:
Spezialitäten wie Stockfisch mit Semmelbröseln, gewürfelte Schweinshaxe mit Innereien und Kartoffelecken oder gegrillter Oktopus werden im Restaurant Histórico by Papaboa serviert (Rua de Val Donas 4, www.papaboa.pt ). Allein wegen seiner wild bewachsenen Dachterrasse ist das vegetarische Restaurant Cor de Tangerina einen Besuch wert. Außerdem gibt es hier trotz der privilegierten Lage gegenüber dem Bragança-Palast frische Säfte, Salate und warme Speisen zu zivilen Preisen (Largo Martins Sarmento 89, 1. Stock).
In der Pousada de Santa Marinha, zu der auch ein luxuriöses Hotel gehört, speist man in einem ehemaligen Kloster Fisch, Schwein und weiße Bohnen und trinkt dazu lokale Weine (Largo Domingos Leite de Castro, Tel. 00351- 253-51 12 49, www.pousadas.pt ).
Einkaufen:
Knallbunte Kleider, Modeschmuck und Taschen im Vintage-Look verkauft Ana Claudia Vinagre in ihrer Boutique Dona Muma (Praça Santiago 31, www.lojadonamuma.blogspot.com ). Keramiken, Kacheln, T-Shirts, Portwein, Olivenöl und Marmelade reihen sich in den Regalen von Meia Tigela (Rua Santa Maria 35/37, www.meiatigela.com ). Zertifiziertes Kunsthandwerk lokaler Designer und Künstler verkauft die Galerie Oficina (Rua Rainha D. Maria II 126, www.aoficina.pt ).
Weinverkostung:
Wer ein bisschen Zeit mitbringt, sollte einen Guimarães-Besuch mit einem Ausflug ins rund 100 Kilometer entfernte Douro-Tal verbinden, das berühmteste Weinanbaugebiet Portugals. Führungen und Weinproben bietet etwa die Quinta da Pacheca an. Wer länger bleiben will, kann auf dem Gut auch übernachten (Cambres bei Lamego, Tel. 00351- 254-31 32 28, www.quintadapacheca.com ).
übernachten:
Bei der Kirche an der Praça da Oliveira liegt die Pousada Nossa Senhora da Oliveira mit gebohnerten Dielen, Balkendecken und einem Kamin im Speisesaal (Rua Santa Maria, Tel. 00351-253-51 41 57, www.pousadas.pt ; DZ/F ab 90 Euro).
Die Casa de Sezim, ein altes, auf Vinho Verde spezialisiertes Weingut, liegt postkartenschön an einem Hang etwa fünf Kilometer südwestlich des Zentrums: acht individuelle Zimmer, einige gar mit Tapeten aus dem 18. Jahrhundert ausgestattet, für die das Haus bekannt ist. Der Chef José Paulo Pinto de Mesquita bietet auch Führungen inklusive Weinprobe an (Candoso Santiago, Rua de Sezim, Tel. 00351-253-52 30 00, www.sezim.pt ; DZ/F ab 110 Euro, Weinprobe ab 5 Euro, für Gäste gratis). Zimmer und Apartments für wenig Geld bietet die Jugendherberge Pousada da Juventude in der ehemaligen Villa eines reichen Mannes im Lederviertel. Eine Ferienwohnung verfügt sogar über eine eigene kleine Kapelle (Largo do Cidade 8, Tel. 00351-253- 42 13 80, www.pousadasjuventude.pt ; DZ/F ab 32 Euro).