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Aktivurlaub Aktivurlaub: Radeln in den Dolomiten

Erst kamen Bergsteiger und Kletterer. Doch dann verliebten sich auch die Radfahrer in die Dolomiten. Nicht nur wegen der abwechslungsreichen Trails für alle Könnerklassen - allein auf Südtiroler Boden warten auf die Biker rund 4.600 Kilometer Wege

Inhaltsverzeichnis

Die Sonne, die auf der Alpensüdseite besonders verlässlich scheint, macht schon auch ihren Teil aus. Doch vor allem liegt es an der Landschaft. Die bizarr geformten Felsmassive der "Bleichen Berge", ihr Kontrast zu den sattgrünen Wäldern und Almwiesen darunter malen ein Bühnenbild, vor dem sich selbst mühsames Bergauftreten in ein Glückserlebnis verwandelt. Das Auge radelt schließlich mit! Kein Wunder, dass in den Dolomiten inzwischen auch jede Menge Amateur-Radrennen veranstaltet werden. Denn die Schönheit der Strecken belohnt selbst solche Radler reichlich, die nur unter "ferner liefen" ins Ziel kommen

Maratona dles Dolomites

Als der Klassiker unter den Dolomiten-Radrennen 1986 zum ersten Mal stattfand, gingen gerade einmal 166 Straßenradler an den Start. Heute muss Chef-Organisator Michil Costa bei 8.500 Teilnehmern einen Schlussstrich ziehen. Zwar treffen jedes Jahr zwei bis dreimal mehr Anmeldungen ein als es Startplätze gibt, doch die Sicherheit der Biker geht vor. Start ist stets an einem Julisonntag in La Villa in Alta Badia; auf ihren 138 km Länge führt die Maratona über acht Dolomitenpässe und damit ganz nahe heran zu prominenten Felsgiganten wie Sella, Langkofel und Lagazuoi. Wem die Strecke mit ihren 4.190 hochzukletternden Höhenmetern zu anstrengend ist, kann auf zwei kürzere, weniger strapaziöse Varianten ausweichen, die respektive 106 und 55 km lang sind.

www.maratona.it

Aktivurlaub: Das Auge radelt mit: Radler vor dem Bergmassiv Rosengarten
Das Auge radelt mit: Radler vor dem Bergmassiv Rosengarten
© Wolfgang Ehn/LOOK-foto

Südtirol Sellaronda Hero

Gerade mal drei Jahre alt und schon als „härtestes Mountainbike-Rennen Europas“ gefürchtet: Der Bike-Marathon für Helden, der in Wolkenstein in Gröden startet und auf 82 km einmal rund um die Dolomiten-Massive von Sella und Langkofel führt, ist nichts für Waschlappen. Die Teilnehmer reisen aus der ganzen Welt an; in einer eigenen „Elite“-Kategorie fahren auch Sportler vom Kaliber eines Mirko Celestino mit, ehemaliger Profi-Straßenradler und Gewinner des Hero 2011. Auch hier gibt es eine einfachere, nur 50 km lange Alternative. Wer erst einmal hineinschnuppern möchte, dem bieten die Veranstalter in den Sommermonaten außerdem die „Sellaronda Track Tour“ an, auf der man unter der Führung ausgebildeter Guides in 60 km einmal rund um das Sellamassiv strampelt.

www.sellarondahero.com

Cortina - Toblach Mountainbike Rennen

Knapp dreißig Kilometer lang ist die Trasse der legendären Dolomitenbahn, die bis in die sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts das mondäne Cortina mit Toblach im Pustertal verband. Wo früher die Gleise verliefen, kann man heute radeln – durch die Mondlandschaft der Ampezzaner Dolomiten, über Tunnel und Viadukte, vorbei am grün schimmernden Dürrensee. Selbst ein Blick auf die weltberühmten Drei Zinnen ist drin, die sich kurz wie eine Vision hoch über dem Bergwald erheben. Jedes Jahr Ende Juli findet auf der Strecke ein Mountain-Bike-Rennen statt, bei dem Spaß und Genuss mindestens so wichtig sind wie die Leistung. Weil die Strecke nicht schwer ist und nur gut 200 m Gefälle aufweist, machen sich auch viele Familien auf den Weg. Und im Zieleinlauf in Toblach werden nicht nur Preise, sondern zur Stärkung auch Pustertaler Spezialitäten gereicht.

www.cortinadobbiacomtb.com

Dolomiti Superbike

Gut trainierte Waden sollte mitbringen, wer beim MTB-Rennen durch die östlichen Dolomiten mitfährt, das in Niederdorf im Pustertal startet. Denn der 120 km lange Rundkurs führt nach einem ersten recht einfachen Warmfahrten bis nach Cortina weiter tief in die Sextener Dolomiten hinein und an den Sextener Hausbergen Rotwand und Haunold auch kräftig in die Höhe. Einfacher zu bewältigen sind die 60-km-Variante und die "Junior Trophy", bei der bereits Dreijährige einen ersten Versuch im Radrennsport wagen können.

www.dolomitisuperbike.com

Einfache Strecke: Panorama-Tour Seiser Alm

Einfache Tour durch eine der schönsten Gebirgslandschaften Europas. Start ist in St. Christina in Gröden. Nach ein paar Kilometern gemütlichen Abwärtsrollens trägt die Seiser-Alm-Bahn den Biker samt Gefährt über 800 Höhenmeter auf die Seiser Alm hinauf, wo er mit Blick auf prächtige Gipfel wie Langkofel und Plattkofel eine leichte Runde durch die sattgrüne, hügelige Almlandschaft fährt. Die Abfahrt hinunter nach Wolkenstein und zurück nach St. Christina birgt ebenfalls keine Schwierigkeiten. 29 km, je nach Kondition.

1,5 bis 3 Stunden Fahrzeit. www.mtb-dolomites.com

Mittelschwere Strecke: Ins Mühltal

Die typischen ladinischen Weiler,Viles genannt, und die alten Mühlen im Campill-Tal sind einige die kulturellen Highlights dieser mittelschweren Tour in Alta Badia. Start ist im kleinen Dorf La Val im Norden der Gadertalstraße; von hier geht es über den Weiler Costa oberhalb von St. Martin in Thurn vorbei ins Campill- und Mühlental mit seinen schön restaurierten alten Wassermühlen. Über die Siedlung Pascol, durch Bergwald und lichte Weiden hindurch geht es über einen Bergrücken zurück ins Gadertal und nach La Val. 27 km, 2,5 - 3 Stundenwww.dolomitebiking.com

Anspruchsvolle Strecke: Kleine Latemar-Tour

Der hufeisenförmige Gebirgsstock des Latemar ist touristisch weniger erschlossen als z. B. der nahe Rosengarten und für Biker noch ein echter Geheimtipp. Die „kleine Runde“ eignet sich für gut trainierte Biker und führt von Obereggen auf die Epircher Laner Alm und weiter zu Reiterjoch und Zischgalm. Jetzt geht es ein Stück steiler Skipiste zur Feudohütte hinauf. Nachdem man die Aussicht ins Fassatal genossen hat, ist Konzentration angesagt: Die Abfahrt zur Mittelstation hat ein Gefälle von bis zu 35 % und verzeiht keine Fahrfehler! Weiter geht’s nach Predazzo und hier links ab auf den Forstweg zu Karerpass und Karersee. Von hier zurück nach Obereggen.

39 km, 5 h.

GEO SAISON EXTRA Nr. 01/2010 - GEO Saison Extra: Südtirol

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