GEO.de: Warum wandern Sie so gern?
Manuel Andrack:Da fallen mir gleich mehrere Gründe ein: weil es Spaß macht, weil es abwechslungsreich ist, weil es gesund ist, weil es sportlich ist, aber auch, weil es anstrengend ist. Aber der Hauptgrund ist wirklich, dass es abwechslungsreich ist und dass ich immer etwas Neues erlebe. Ich gehe selten einen Weg zweimal. Morgen gehe ich auf eine Alpentour in die Schweiz, da war ich noch nie. Das ist doch super, und da freue ich mich drauf, dass ich wieder etwas Neues erlebe.
Wie sah Ihre allererste Wandererfahrung aus?
Das verschwimmt ein bisschen im Nebel der Kindheitserinnerungen. Woran ich mich aber noch gut erinnere, ist, dass ich mit meinen Eltern mal auf dem Mosel Höhenweg, oberhalb der Mosel, gegangen bin und ich da ein bisschen herumgehampelt bin, bis meine Eltern gesagt haben: Mach hier kein Spökes, dass du hier nicht herunter rutschst in Richtung Fluss. Wir retten dich nicht! Und dann haben sie mir erklärt, dass es immer so wäre, wenn Kinder so einen Quatsch machen und die Eltern hinterherspringen, dann sind die Eltern am Ende tot und die Kinder überleben – und da hatten die natürlich keinen Bock drauf.
Was haben Sie immer dabei?
Meinen Rucksack und natürlich eine Flasche Wasser, die habe ich immer dabei. Auch ein Notfall-Riegel zum Essen muss immer mit. Dazu habe ich noch ein GPS dabei, aber nicht, weil ich Angst habe, mich zu verlaufen, denn das kann man in Deutschland bei den markierten Wanderwegen eigentlich gar nicht, sondern um zu dokumentieren, wie weit, wie schnell und wie hoch ich gewandert bin.
Ergänzen Sie folgenden Satz. Zum Wandern braucht man vor allem...
Ausdauer!
Wo ist Ihr Lieblingsrevier zum Wandern in Deutschland? Und warum?
Das ist die Eifel, weil das für mich das abwechslungsreichste Mittelgebirge in Deutschland ist. Es gibt dort von allem etwas: flache Felder, Schluchten, Maare, Sandsteinfelsen und Hochmoor – eben einfach alles Mögliche. Und natürlich die vielen Burgen, die sind ganz wichtig.
Wie oft wandern Sie in der Woche?
Ja, weiß nicht so genau, wie viele Stunden zusammen kommen, aber ein bis zwei Tage die Woche gehe ich schon wandern in der Saison.
Welchen Rat geben Sie Menschen, die das Wandern für sich noch nicht entdeckt haben?
Der Weg ist das Ziel, und sie werden um ein großartiges Naturereignis gebracht. Ich würde zudem immer raten: einen interessanten und für den Anfang vor allem einen kurzen Weg zu nehmen. Auch um irgendwelche Kindheitstraumata zu überwinden, die jeder bestimmt mit sich herumschleppt, reichen für den Anfang fünf bis sechs Kilometer für eine neue Wandererfahrung.
Wann ist die beste Zeit zum Wandern?
Die üblichen Zeiten sind Frühling, Sommer und Herbst, aber ich wandere auch gerne, wenn es heiß ist. Im Sommer bietet der Wald guten Schatten, und es ist nicht so drückend wie in der Stadt. Wobei, im Winter wandere ich auch gern. Eigentlich hat jedes Jahreszeit etwas.
Was ist das Besondere am Wandern für Sie?
Das ist reine Vorfreude. Wenn ich loswandere, freue ich mich schon auf die Strecke und die Wanderung, die da kommt.
Wohin geht Ihre nächste Wanderung genau?
Der Berg heißt Stoos, in der Nähe von Schwyz in der Schweiz. Das ist in der Nähe von Luzern, und ich war noch nie da.
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Buchtipp: Wanderer Andrack. Das neue Wandern, erschienen im Berlin Verlag, 2009, 9,95 Euro