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Comer See Wo imposante Villen auf die Schönheit der Natur treffen

Varenna am Comer See
Wo seine drei Arme zusammentreffen, im Centro Lago, konzentriert der See seine Magie – mit besonders üppiger Vegetation, einigen der schönsten öffentlich zugänglichen Villen und Gärten und den Bilderbuchorten Varenna (Foto), Bellagio und Menaggio
© mauritius images / imageBROKER / Daniel Schoenen
Der Reichtum Mailands, mildes Klima und ganz viel Stil: Nicht nur George Clooney schätzt das Pathos der Villen und Paläste, die den Comer See, auch gern Lario genannt, mit herrschaftlicher Grandezza anreichern

Inhaltsverzeichnis

Comer See: Ein wahres Idyll

Das Linienboot legt in Como ab und fährt den See hinauf nach Varenna. An Bord ein junges Paar aus Amerika, er im langärmligen rosa Hemd, sie in gebügelter Bluse, beide makellos und elegant. Fast tun sie mir leid in der Schwüle – doch beide harmonieren prächtig mit der gusseisernen Verspieltheit des Bootsanlegers in Cernobbio, wo wir als Erstes Halt machen. Oder mit dem imposanten Kasten des Grandhotels "Tremezzo", der wenig später am Ufer auftaucht, sechs Stockwerke bestens erhaltene Belle Époque.

Über uns kreist ein Wasserflugzeug. Von da oben könnten wir die ungewöhnliche Form des Comer Sees auf einen Blick erkennen – ein kopfstehendes Y, seine drei Arme umschlossen von bewaldeten Bergen. Wie hingestreut vor deren Faltenwurf leuchten aus dem Ufergrün herrschaftliche Villen auf, von Zypressen flankierte Schmuckstücke in Apricot, Creme oder Weiß, manche mit Freitreppen, die fast bis ans Wasser reichen.

Urlaub wie George Clooney und Madonna

Wie eine geologische Schicht hat sich über die Jahrhunderte der Reichtum Mailands und Comos am Seeufer abgesetzt. Das Stilempfinden jener Epochen ging mit der dramatischen Szenerie eine glückliche Melange ein. Im milden Klima blühte oft botanischer Ehrgeiz auf, so entstanden fantastische Gärten wie der an der "Villa Carlotta" bei Tremezzo, wo Azaleen in riesigen Kissen leuchten und Rhododendren blühen wie im Himalaya. Urlauber können am Comer See alle Arten von Wassersport treiben und auf den Höhen ringsum wunderbar wandern, doch eigentlich ist Schauen genug. Am besten vom Wasser aus, dann zeigen die Orte ihr schönstes Gesicht.

Frühmorgens in Ossuccio. Ich sitze im Straßencafé von Silvano Bordoli, der mir erzählt, wie viel Geld die Sängerin Madonna spendet, wenn sie zur Wallfahrtskirche Beata Vergine del Soccorso pilgert, und wie viel ein "russisches Fräulein" für eine nahe Villa ausgab. Das Café ist auch Geschäft, neben dem Tresen steht die Milchtheke.

Silvano zeigt auf ein Foto an der Wand: er als Kellner auf der Isola Comacina, der einzigen Insel im See, er hat Cary Grant das Essen serviert. Jetzt kocht er für Gäste. Den Fisch kauft er bei der letzten Fischerfamilie im Ort, "frag nach Giulio, der ist hier bekannter als George Clooney".

Erlebnisse am Comer See

  • Renaissance und Gotik mischen sich elegant im Dom zu Como.
  • Wo seine drei Arme zusammentreffen, im Centro Lago, konzentriert der See seine Magie –mit besonders üppiger Vegetation, einigen der schönsten öffentlich zugänglichen Villen und Gärten (Villa Carlotta, Villa del Balbianello, Villa Melzi and Villa Monastero) und den Bilderbuchorten Varenna, Bellagio und Menaggio. Wer nur eine Villa besucht, lässt sich am besten von der Villa Carlotta in Tremezzo überwältigen. Ihr extravaganter Garten enthält auf rund acht Hektar 500 Sorten Pflanzen (Via Regina 2, www.villacarlotta.it; Eintritt 10 €, ermäßigt 8 € bzw. 5 €). Mein Favorit ist die auf einer Landzunge gelegene Villa del Balbianello, deren manikürter Garten einen großartigen Kontrast zur felsigen Wildheit ringsum bildet (Lenno, Via Comoedia 5, Tel 0039-0344-5 61 10, Garten 10 €, inkl. Villa 20 €).
  • Country-Kunststück: Der wunderhübsche Ort Lenno blieb vom Urlauberansturm verschont. Außerdem presst hier der Oleificio Vanini Osvaldo aus den edlen Oliven der Seehänge bestes Öl. Via Silvio Pellico 10, www.oliovanini.it
  • Selbst im August sind die Einheimischen in Torno nahezu unter sich. Weitere Entdecker-Highlights: Santa Maria Rezzonico mit seinen mittelalterlichen Gassen und die Zisterzienser-Abtei von Piona, in deren Kreuzgang man am frühen Abend die Mönche beten hört.
GEO SAISON Nr. 03/2014 - Italiens schönste Seen

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