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Deutschland Diese fünf Hansestädte sollten Sie einmal besuchen

Im Schatten großer Hansestädte wie Hamburg, Lübeck und Bremen liegt die ein oder andere Perle. Wir präsentieren fünf kleine Hansestädte in Deutschland, die Sie einmal besuchen sollten

Die deutschen Hansestädte

Bis zum Jahr 1990 durften sich lediglich Hamburg, Bremen und Lübeck offiziell "Hansestadt" nennen. Doch im Laufe der Jahre haben weitere deutsche Städte den Beinamen "Hansestadt" erworben, die einst Mitglied des Hansebundes waren. Mittlerweile gibt es insgesamt 25 deutsche Städte, die den Titel "Hansestadt" tragen dürfen (Stand: 2018).

Die Geschichte der Hanse

Um 1100 entstehen in den größeren Städten Europas viele Märkte, auf denen Kaufleute aus entfernten Gebieten ihre Waren feilbieten. Denn wegen eines ungewöhnlich starken Bevölkerungswachstums (das vor allem Resultat steigender Ernteerträge ist) nimmt die Nachfrage nach Konsumgütern stetig zu.

Um 1200 wandelt sich die Welt an der Ostsee tiefgreifend: Fürsten gründen nun viele neue Städte - und steigern so ihre Steuereinnahmen: als Arbeits- und Wohnorte für Handwerker, als Marktplätze für Bauern sowie für fremde Händler. Um 1150 gibt es in den deutschen Regionen knapp 200 Städte, 50 Jahre später werden es mehr als 500 sein.

Die Bevölkerungszahl nimmt immer weiter zu und damit auch der Handel. Immer mehr Kaufleute sind nun zu Land und zur See unterwegs. Sie beginnen, ein Bündnisgeflecht zu spannen, um vor Überfällen sicher zu sein, um am Zielort bessere Konditionen zu bekommen. Aber auch, um fremden Herrschern, die begierig nach Luxusgütern aus der Ferne sind, Zollvergünstigungen und manchmal sogar Handelsmonopole abzutrotzen.

Dieses Bündis wird als "Die Hanse" bekannt. Ab Mitte des 14. Jahrhunderts assoziieren sich dann die Städte selbst. Darunter befinden sich Metropolen wie Köln und Lübeck, aber auch unbekanntere Orte wie das pommersche Stolp oder das livländische Kokenhusen.

Um 1400 ist die Hanse schließlich auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Doch das Bündnis hat keine feste Organisation, keine Satzung, keine gemeinsame Kasse, kein Siegel - es beruht weiterhin auf Freiwilligkeit. Und als nach 1500 eine neue Kaufmannsgeneration die Handelshäuser übernimmt, hat sich der Bund, so scheint es, als Gemeinschaft überlebt.

Denn während junge, risikobereite Händler neue Märkte erschließen und neue lukrative Handelsgüter wie Zucker und exotische Hölzer entdecken, bleiben andere Kaufleute auf die alten Hansestützpunkte fixiert, obwohl die meisten kaum mehr profitabel sind.

Die nun unterschiedlichen Interessen der Händler legen den Keim für den Abstieg der Hanse. Und dieser vollzieht sich wie ihr Aufstieg über Jahrhunderte – und ist ebenso schwer greifbar: Keine Urkunde dokumentiert das Ende der Hanse, und ebenso wenig präzise wie ihre Gründung ist ihr Schlusspunkt zu bestimmen. Denn auch nach dem letzten Hansetag im Jahr 1669, auf dem sich Abgesandte von nur sechs Städten versammeln, bleiben Teile der Allianz lebendig.

Und so wird die hanseatische Gesandtschaft, welche die Städte Bremen, Hamburg und Lübeck gemeinsam in Berlin unterhalten, erst am 30. Juni 1920 aufgelöst. Die Städte Bremen und Hamburg haben ihre Eigenständigkeit als Hansestadt über das Ende des Hansebündnisses hinaus behalten und sind nach wie vor Stadtstaaten mit einer eigenen Landesregierung.

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