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Kroatien Mit diesen Tipps Zagreb entdecken

Kroatien: Hier ist immer etwas los. Die Ilica ist die prächtige Einkaufsstraße von Zagreb
Hier ist immer etwas los. Die Ilica ist die prächtige Einkaufsstraße von Zagreb
© age fotostock / LOOK-foto
Bei einem Bummel durch Kroatiens Hauptstadt staunen Gäste über Winkelgassen, Wiener Charme, Brandy im Friseursalon und ein Museum der gebrochenen Herzen

Inhaltsverzeichnis

Die Tour vom Flughafen in die Stadt ist eine Zeitreise rückwärts: Zunächst streift der Bus Plattenbausiedlungen aus den Siebzigern, dann fährt er durch Klein-Wien: mit Stuck und Kuppeln verzierte, hier und da in ihren Fassaden etwas kariöse Straßenzüge rund ums Grüne Hufeisen, die U-förmig angelegten Parks aus Kroatiens Zeit als Teil des Habsburger Reichs. Ideal zum Schlendern in den Stadtkern mit mittelalterlichen Winkelgassen und Wehrtürmen mit roten Zipfelmützendächern.

Sie rahmen die weithin sichtbare, sandfarbene Kathedrale mit den stecknadelspitzen Türmen (Kaptol-Platz). Nebenan, auf dem Dolac-Marktplatz glänzen Äpfel und Paprika in der Sonne. Nada, 73, verkauft seit 45 Jahren selbst eingelegtes Sauerkraut auf dem Markt und klönt gern mit Besuchern. Ein wenig Englisch, ein paar Brocken Deutsch, dazu Zeichensprache – so machen es viele der freundlichen und offenen Zagreber. Sie verstummen am Steintor (Kamenita Vrata) und beten zum Gottesmutter-Bild seit 1731 das Stadtheiligtum, weil es ein Großfeuer überstand, während das Tor abbrannte. Seit dem Wiederaufbau verewigen Zagreber hier ihre Glücksmomente auf Gedenkfliesen. Wenn es dämmert, schreitet ein Mann durch die Altstadtgassen: Alen, der Laternenanzünder, öffnet mit einer gut zwei Meter langen Stange die Hähne von 217 Gaslampen, taucht Fassaden und Kopfsteinpflaster in warmes Buttergelb.

Kroatiens Top-Bildhauer Ivan Meštrović optisch ein grimmiges Lenin-Double, hinterließ der Stadt viele Werke: die Skulptur des Bischofs Strossmayer vor der Galerie Alter Meister (Zrinski trg 11), den Lebensbrunnen vorm Nationaltheater am Marschall-Tito-Platz und sein Atelier, heute ein sehenswertes Museum (Mletacka 8). Aus ihren Beziehungstrümmern machten der Künstler Dražen Grubišić und Ex-Freundin Olinka Vištica eine Geschäftsbeziehung: Ihr Museum of Broken Relations-Ships zeigt 100 Relikte von und Gründe für Trennungen, die ihnen aus der ganzen Welt geschickt wurden, etwa einen Bonbon-Stringtanga, den eine Dame aus Winterthur verschmähte. Zu jedem Exponat gibt es eine skurrile Lovestory.

Shopping in Zagreb

Schicke West-Marken finden sich in der Einkaufsmeile Ilica , aber auch Nama: schäbige Blechregale, kaltes Neonlicht, trutschige Kleidung. Für Touristen ein Vor-Wende-Museum, für Zagreber preiswertes Traditionskaufhaus (Ilica 4). Kroatische Söldner trugen wohl schon um 1656 Schlipse, auch beim Einsatz in Paris. Ludwig XIV. machte sie zur Mode. Der Salon Croata huldigt der Erfindung mit limitierten Edelkrawatten (Ilica 5). Lega-Lega, das junge Designerlabel, hat originelle Mitbringsel im Sortiment: T-Shirts im Tetra-Pack (Masarykova ul. 19).

Gut essen in der kroatischen Hauptstadt

Im restaurierten Rotklinker-Look mit offener Küche wird zartes Kalbsteak im Brombeeressig-Sud serviert. Das Restaurant MANO war mal eine Lederfabrik (Medvedgrdska 2). Im Bistro Amfora kann man mit den Markthändlern papalina mit Pommes essen: eine Blechplatte mit gegrilltem Fisch, der ca. 15 € kostet und für zwei reicht (Dolac 2, Tel. 00385-1-48 16 45 56). Śtrukli, Teigtaschen mit Frischkäse oder Quark, und andere Spezialitäten bietet das POD Gričkim Topom, ein Traditionsrestaurant mit 1-a-Terrassenblick auf die Unterstadt (Zakmardijeve Stube 5).

Unterkünfte und Hotels

  • Am Bett steht eine Gitarre, die Deckenlampe besteht aus LPs: Das B&B Studio Kairos hat liebevoll gestaltete Themenzimmer von Musik bis Schriftstellerei (Vlaška 92, Tel. 00385-1-464 06 80).
  • Das Hotel Jägerhorn liegt an der Shoppingmeile Ilica, hat gerade modernisierte, ruhige Zimmer (Ilica 14, Tel. 00385-1-483 38 77).
  • Marmor‐Lobby, deckenhohe Spiegel, plüschige Grandezza – der HotelpalastEsplanade entstand in den Zwanzigern für Orient‐Express‐Passagiere. Ausstattung und Ambiente sind entsprechend (Mihanoviceva 1, Tel. 00385-1-456 66 66).
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