Schlafen
Michelberger
Wie daheim bei Freunden fühlt sich das Wohnen in Berlins derzeit coolster Bleibe an, dem Michelberger, weshalb dies ein ausgezeichneter, aber kein Geheimtipp ist. Es gibt dort etwa ein Zimmer, wo man zu sechst als WG (mit zwei Bädern!) wohnen kann oder ein Doppelzimmer mit Beamer und den Lieblingsfilmen der Betreiber, die sich übrigens mit dem Hotel eine Heimat schaffen wollten. Deswegen laden sie auch oft befreundete Musiker zu Konzerten ein, an der Hotelbar treffen sich nicht nur Gäste, sondern läuft das halbe Viertel auf, und im Restaurant gibt’s tolles Essen aus regionalen Zutaten.
Warschauer Str. 39/40, Tel. 030-29 77 85 90, www.michelbergerhotel.com
Almodóvar
Gesünder wohnen: Gemüse statt Currywurst, Yoga statt Absturz – dieses Hotel passt zum Hauptstadt-Zeitgeist. Im Almodóvar wird vegetarisch mit Bio-Zutaten gekocht, die Möbel sind ökologisch korrekt, jedes Zimmer hat eine Yogamatte im Schrank für die Asanas, und in der Dachetage steht eine schöne Sauna.
Boxhagener Str. 83, 030-692 09 70 80, www.almodovarhotel.de

Essen
Markthalle Neun
Der Spaßfaktor ist hoch beim "Streetfood Thursday" in der Markthalle Neun. Man sollte früh da sein, um sich in aller Ruhe – wobei hier die Kreuzberger Interpretation von Ruhe gemeint ist – durch die Auswahl internationaler Köstlichkeiten zu futtern. An normalen Markttagen, freitags und samstags, geht es etwas bodenständiger zu. Die Hallekantine (Mo-Fr) bietet richtig guten Mittagstisch. unbedingt die Website checken, die Betreiber lassen sich immer wieder Sonderveranstaltungen einfallen, wie den "Naschmarkt" für Süßes oder das Spirituosen-Fest "Distille Berlin".
Eisenbahnstr. 42/43, Tel. 030-577 09 46 61, www.markthalleneun.de
Le Bon
Die reinste Gaumenfreude ist das frisch von Johanna Schellenberger eröffnete Restaurant Le Bon. Unprätenziöses, warmes Ambiente, Frühstück mit Croque Monsieur auf Bergkäse und Chili-Ahornsirup, deftiger Kiez-Mittagstisch ab 5 Euro. Abends wird’s edel mit Klassikern wie Entrecôte oder Crème brûlée, aber nicht etepetete.
Boppstr. 1, Tel. 030-63 42 07 94, Di geschl., www.lebon-berlin.com
Kimchi Princess
Kein Ort für Kontaktscheue: In Young-mi Park-Snowdens Kimchi Princess sollen schon Verbindungen fürs Leben entstanden sein, weil Tischnachbarn hier wie im bayerischen Bierzelt auf Tuchfühlung sitzen. Typisch koreanische Geselligkeit beim deftigen Barbecue begeistert nicht nur das Kreuzberger Ausgehvolk, sondern selbst die Belegschaft der koreanischen Botschaft.
Skalitzer Str. 36, Tel. mobil 0163-458 02 03, www.kimchiprincess.com
La Femme
Mehr Kiez geht nicht – im La Femme treffen sich türkische Großfamilien, Hipster und Alteingesessene zum türkischen Frühstück und Lunch mit Original Simit (Sesamkringeln), Knoblauchschinken oder der lecker gefüllten Folienkartoffel Kumpir.
Kottbusser Damm 77, www.facebook.com/lafemmebreakfastlunch
Restaurant Richard
Auch Kreuzberg kann schick. Das Restaurant Richard ist zugleich elegant, großzügig und freundlich in der Raumgestaltung, das Essen auf hohem Niveau, aber bezahlbar. Der Macher kommt aus dem Kunstbereich, ist Schweizer und hat ein feines Gespür für eine Mischung, die der Stadt vielleicht noch fehlte.
Köpenicker Str. 174, Tel. 030-49 20 72 42, So/Mo geschl., www.restaurant-richard.de
Chapter One
Alles, bloß kein Muckefuck! Sie trinken den Kaffee einfach so? Ohne darüber nachzu denken, wo er herkommt, wie er geröstet und zubereitet ist? Dann schnell zur Nachhilfe ins Chapter One, der ersten Adresse für Koffein-Aficionados. Dort behandeln sie Kaffee als edlen Tropfen und brühen ihn je nach Sorte in japanischen Porzellanfiltern oder kochen ihn in Siphons auf. Ein Geschmackserlebnis.
Mittenwalder Str. 30, Tel. 030-25 92 27 99, Mo geschl., www.chapter-one-coffee.com

Tim Raue
Der König von Berlin hat in der Hauptstadt schon Kritiker mit seinem Wagemut entzückt, als es in Berlin noch schwer war, auch nur eine passable Pizza zu bekommen. Tim Raue, der weltweit einzige Sternekoch Kreuzberger Herkunft, wirbt für sein Lokal mit seinem guten Namen. Ähnlich kompromisslos kommt auch die Küche daher: asiatisch inspiriert, aber mit ureigener Handschfrift und höcshter Perfektion. Wenigstens einen Lunch sollte man sich dort gönnen. Da ist ein Platz auch leichter zu bekommen als am Abend.
Rudi-Dutschke-Str.26, Tel. 030-25 93 79 30, So./Mo geschl., www.tim-raue.com
Prince Charles
"Die lustigste Fressparty der Stadt ist `Burgers & Hip Hop` im Prince Charles: schöne junge Menschen, krähende Kleinkinder, Bier aus der Flasche, alles sehr entspannt. Burger-Meister wetteifern um das Partyvolk, kredenzen`Wild Style`mit Wildschweinhack oder ,Lil Kim-cheese‘ mit Bio-Tofu. Dazu fette Beats und Breakdancer. Getanzt wird, sehr familienfreundlich und Berlin-untypisch, schon am frühen Abend.“
Prinzenstr. 85 f, www.princecharlesberlin.com
Erleben
Prinzessinengarten
Mitmachen und genießen. Nur im Café in der Sonne zu sitzen ist nicht genug. Der Prinzessinnengarten soll kein Ort zum Abhängen sein, sondern als aktives Gemeinschaftsprojekt Leben entfalten. Das selbst gezogene Gemüse kann jeder kaufen; wer bei den Gartenarbeitstagen (donnerstags 15–18, samstags 11–14 Uhr) hilft, bekommt Rabatt. Und an je dem zweiten Sonntag im Monat ist Flohmarkt.
Prinzenstr. 35–38, www.prinzessinnengarten.net
Ausgehen
FluxBau
Gelunge Melange: gute Konzerte, feines Essen, tolle Weine, nette Menschen und Berlins schönste Terrasse. Das gibt es alles im FluxBau, wo die alternative Radiostation Flux fm so etwas wie ihr eigenes wunderbares Wohnzimmer betreibt.
Pfuelstr. 5, So geschl., www.fluxbau.de
Schwarze Traube
Wer die kleine Lasterhöhle im Kerzenschein besucht, bekommt keine Getränkekarte, sondern den passenden Drink verordnet. Und wenn man Glück hat, erzählt der Meister eine seiner schönen Geschichten dazu. Atalay Aktas, Chef-Alchimist der Bar Schwarze Traube, hat ein besonders feines Händchen für Mischungen. Für diese Kunst wurde er unlängst zum besten Barkeeper Deutschlands gekürt.
Wrangelstr. 24, Tel. 030-23 13 55 69

Einkaufen
Die Schuhtanten
Einer der Nettesten Best-of-Läden steht am sonnigen Paul-Lincke-Ufer, dem Hotspot der Flaneure und Draußen-vorm-Café-Sitzer. Die Schuhtanten Angela und Gesa bieten unprätenziöses, trotzdem stylishes Schuhwerk und Lieblingsklamotten von sexy bis sportlich.
Paul-Lincke-Ufer 44, Tel. 030-61 62 97 56; www.schuhtanten.de
Schoener.waers.wenns.schoener.waer
Einkaufen mit gutem Gewissen macht natürlich doppelt Spaß. Bei Schoener.waers.wenns.schoener.waer hat man sich nachhaltigem Design verschrieben: Möbel und Wohnaccessoires, Spielzeug, Taschen und Papierwaren – alles ist politisch korrekt; und wer mehr zum Thema erfahren will, kauft sich einen BiofairKaffee und setzt sich in die Leseecke.
Oranienstr. 58 a, shop.schoener-waers.de.
ManuTeeFaktur
Solch einen guten Chai gibt’s nur selten – ich jedenfalls hatte noch keinen besseren. Manu Kumar mischt ihn in der ManuTeeFaktur nach dem Rezept seiner indischen Familie. Seine Eistee-Kreationen hat er von Weltreisen mitgebracht. In einem Hinterhof-Loft tüftelt und mixt er alles selbst, wer dort eine Teepause einlegen möchte, muss sich ans Kreuzberger Laissez-faire gewöhnen, hier: "loofen lassen".
Paul-Lincke-Ufer 44 A, 2. Hof/Aufgang A, Mo–Sa, open when open, www.manuteefaktur.com
Motto
Eine ganz eigene Kunstwelt hat Motto erschaffen und aus dem Vertrieb für Kunstbücher, Magazine und Fanzines in kleinen Editionen ein Geschäft gemacht – über Außenstellen in Museen und bei Kunstprojekten und jetzt auch in Berlin im ersten eigenen Laden, der sich im Hinterhof versteckt und regelmäßig zu Ausstellungen und Buchpräsentationen lädt.
Skalitzer Str. 68, www.mottodistribution.com