Wie sind Sie auf die Idee für "Pack for a purpose" gekommen, also "Packen für einen guten Zweck"?
Rebecca Rothney: Bei unserem ersten Afrikaurlaub vor fünf Jahren haben mein Mann Scott und ich eine Schule in Botswana besucht, wo die einfachsten Dinge fehlten. Als wir wieder dorthin fuhren, schöpften wir unsere Freigepäckmengen nicht aus und nahmen etliche Schulsachen mit. Ich fragte unseren Reiseveranstalter, warum das sonst niemand macht. "Weil keiner daran denkt", sagte er. Damals haben wir dann "Pack for a purpose" gegründet.
Wie kann ich mitmachen? Und in welchen Ländern?
Klicken Sie auf unserer Website einfach Ihr Reiseziel an und suchen Sie eine teilnehmende Unterkunft aus sowie das dazugehörige Projekt. Derzeit unterstützen wir mehr als 650 Schulen, Krankenhäuser und Tierschutzinitiativen in gut 60 Ländern. Jedes Projekt listet auf, was es benötigt. Wenn Sie davon etwas mitbringen möchten, geben Sie es vor Ort bei Reiseveranstaltern oder Hotels ab, die mit uns zusammenarbeiten und Ihre Spende dann weiterleiten.
Was und wie viel kann ich mitnehmen?
Wir empfehlen, Platz für 2,5 Kilogramm übrig zu lassen – den hat eigentlich jeder. Das reicht für 400 Bleistifte, fünf luftleere Fußbälle oder ein Stethoskop, ein Blutdruckmessgerät sowie 500 Mullbinden.

Wie gut klappt es mit dem Zoll?
Erkundigen Sie sich auf jeden Fall nach den Bestimmungen. Im Moment ist es zum Beispiel verboten, mehr als einen Laptop nach Peru mitzubringen.
Erreichen auch alle Hilfsgüter ihr Ziel?
Teilnehmende Hotels und Reiseveranstalter unterschreiben eine Verpflichtungserklärung, dass sie alle Spenden an die Projekte verteilen. Sie müssen auf ihren eigenen Websites darüber berichten, und wir prüfen das alle vier Monate.
Wie nachhaltig ist Ihre Entwicklungs-hilfe? Bietet sie Hilfe zur Selbsthilfe?
Bildung und Gesundheitsfürsorge sind fundamentale Voraussetzungen, damit sich eine Gesellschaft erfolgreich entwickeln kann. Wenn Reisende sich dafür entscheiden, den Gemeinden etwas mitzubringen, als eine Art Gastgeschenk, tragen sie dazu bei, dass es den Menschen dort besser geht. Die Projekte, die wir unterstützen, beteiligen sich etwa an der Ausbildung von zukünftigen Bauern oder Ärzten.
Können Reisende die Projekte, für die sie etwas spenden, auch besuchen?
Das ist durchaus möglich, muss aber von den Urlaubern selbst organisiert werden. Manchmal helfen Hotels und Reiseveranstalter dabei.
Was haben Sie bisher erreicht?
Bisher haben Reisende weltweit – vom Fünfjährigen über Familien bis zu Firmen – bereits 30 500 Kilogramm für "Pack for a Purpose" transportiert. Ein Stethoskop wiegt weniger als ein Kilogramm, kann aber 10 000 Herzen berühren.

Pack for a purpose
Schon über 40 Kilo an Gastgeschenken wurden allein von deutschen Urlaubern für "Pack for a purpose" gepackt und immer mehr machen mit: www.packforapurpose.org