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Richtig buchen im Internet: Pauschalreisen

Wer möglichst günstig reisen möchte, sollte die Angebote mehrerer Reiseportale miteinander vergleichen. Wir haben Anbieter im Internet getestet und geben Tipps für die richtige Buchung

Inhaltsverzeichnis

Die Testkriterien

So haben wir getestet:

Wir suchten im Juli nach zwei verschiedenen Pauschalreisen: Im November wollen wir für zwei Wochen zum Schnorcheln auf die Malediven, für die Osterferien 2009 planen wir einen 14-tägigen Badeurlaub mit Kindern auf den Kanaren. Da wir terminlich gebunden sind, kommen nur Angebote innerhalb der von uns definierten Zeiträume in Frage. Wir folgen stets dem günstigsten Angebot. Wie groß sind die Preisunterschiede der Anbieter?

Unser Ergebnis:

Wir sind überrascht, wie schnell sich eine mehrere tausend Euro teure Reise im Internet buchen lässt. Wer zielstrebig vorgeht und wenig wählerisch ist, kommt in weniger als fünfzehn Minuten locker zum Traumziel. Die Abfragemasken der großen Reiseportale führen dabei in wenigen Schritten bis zur verbindlichen Buchung des gesamten Urlaubpakets. Wie komplex die Suchabfragen sind, die dabei im Hintergrund laufen, lässt sich anhand der vielen Kriterien erahnen, die bei der Buchung abgefragt werden. Reisezeitraum? Wie viele Kinder in welchem Alter? Mit oder ohne Frühstück? Sportangebote oder Strandlage? Hier lassen sich unzählige Kombinationen ausprobieren.

Als wir die Reise auf die Malediven buchen, führen uns die unterschiedlichen Anbieter auf ähnlichen Wegen immer zum selben Hotel – und zum selben Preis. Das günstigste Angebot ist bei allen eine Neckermann-Reise: zwei Erwachsene, Flug ab Düsseldorf, 14 Tage in einem Superior-Doppelzimmer des Embudu Village Hotels zum Preis von 3912 Euro. Anders beim Badeurlaub auf Teneriffa: Hier empfiehlt uns Avigo.de ein zunächst teurer erscheinendes Angebot. Dieses ist nach Berechnung der Kinderermäßigung 480 Euro günstiger als die Angebote anderer Hersteller, deren Verfügbarkeit noch nicht überprüft werden kann.

Bei der Wahl des Hotels ließen wir uns von den Bewertungen anderer Urlauber beeinflussen. Etwas lästig waren die häufigen Hinweise "Nur noch wenige Plätze frei", die uns wohl dazu verleiten sollen, möglichst rasch zu buchen. Wichtig erschien uns daher ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, insbesondere in die Rücktrittsbestimmungen. Hier gilt: Einmal geklickt ist gebucht. Wer am Tag nach der Buchung storniert, muss in der Regel mindestens ein Fünftel des Preises bezahlen. Im Fall unserer Malediven-Reise wären das immerhin 800 Euro. Alle Anbieter boten uns ungefragt Versicherungen an. Bei Ab-in-den-Urlaub.de, Avigo und Weg.de waren es die teuren Rundum-Sorglos-Pakete.

Platz 1: Weg.de

Platz 1: Weg.de, COMVEL GmbH, München

www.weg.de

Weg.de war 2006 der Testsieger, als die Stiftung Warentest 13 Online-Reisebüros unter die Lupe nahm. Diesem Status wird die Website auch heute noch gerecht. Dem Anfänger helfen vermeintliche Kleinigkeiten: zum Beispiel das Fragezeichen hinter dem Wort "Frei" bei der Auswahl des Reisetermins. So weiß man sofort, dass eventuell nicht mehr alle Angebote verfügbar sind.

Gut: Sehr umfangreiche Hotelbewertungen, unter "Service und Journal" gibt es neben Informationen rund ums Reisen einen Reiseblog und einen Urlaubsknigge.

Nicht so gut: In der Buchungsmaske war die Option Rundum-Sorglos-Versicherungspaket standardmäßig gewählt.

Platz 2: Expedia

Expedia, Expedia Inc., Bellevue, USA

www.expedia.de

Urlaub wie aus dem Katalog. Unter diesem Motto hat Expedia Last-Minute-Angebote und Pauschalreisen zusammengefasst. Ein wenig wirkt die Seite auch wie ein Katalog: Es gibt viele Informationen zu den Reiseländern, Bewertungen von anderen Urlaubern muss man aber suchen.

Gut: Übersichtliche Informationen zu den Reiseländern, inklusive Diashow. Ein "Reisemanager" hilft bei der Planung von privaten Gruppenreisen, der "Strand-Inspirator" findet wenig frequentierte Strände.

Nicht so gut: Ferienkalender ging beim Test im Juli nicht über die Sommerferien hinaus, Hotelbewertungen sind nur auf Umwegen zugänglich, Abflughafen wechselt ohne Hinweis.

Platz 3: Opodo

Opodo, Opodo Ltd, London, GB

www.opodo.de

Klar strukturierte Seite, die den Benutzer zielstrebig zur Buchung führt. Zu den Hotels können einzelne Bewertungen anderer Reisender abgerufen werden. Auf einem virtuellen Merkzettel können einzelne Angebote gespeichert werden.

Gut: In der Online-Community "Opodien" können Urlauber Fotos hochladen und Reiseberichte schreiben. Ein individueller "Flugassistent" informiert über günstige Flüge.

Nicht so gut: Kontakt-Nummer zur Hotline im Vergleich zu anderen Portalen etwas versteckt.

Platz 4: Fly.de

Avigo, DER Deutsches Reisebüro GmbH, Frankfurt/Main

www.avigo.de

Dieses etwas nüchtern gestaltete Online-Reisebüro macht nicht gerade Lust auf Sonne, Strand und Meer. Allerdings ist die Benutzerführung durch die Suchmasken und das Hotelangebot vorbildlich.

Gut: Klar strukturierte Seite, Gäste-Fotos bei den Hotelbewertungen.

Nicht so gut: Anruf bei der Hotline schlägt mit 20 Cent pro Minute zu Buche, bei der Konkurrenz sind es nur 14 Cent; das teure Rundum-Sorglos-Versicherungspaket ist standardmäßig gewählt.

Platz 5: Ab in den Urlaub

Ab in den Urlaub, Unister GmbH, Leipzig

www.ab-in-den-urlaub.de

Hinter der knallbunten Fassade dieser Website steckt die gleiche Buchungsmaschine wie bei den anderen Portalen. Das gewisse Etwas dieser Seite ist die themenorientierte Suchmöglichkeit. Hier lässt sich zum Beispiel gezielt nach Themen wie "Romantik" oder "Golf" suchen.

Gut: am Anfang und kurz vor Ende des Buchungsvorgangs findet der Kunde Links zu Fragen der Sicherheit, der Bezahlung und einer möglichen Stornierung.

Nicht so gut: etwas unübsichtlich und bunt, unbedarfte Kunden könnten sich von der Aufforderung „Zur Sicherheit bitte schnell buchen!“ zu einem übereilten Vetragsabschluss verleitet fühlen, Rundum-Sorglos-Paket vorab gewählt.

Tipps

Tipp 1: Flexibler Reisezeitraum

Je genauer Sie die Reisedaten angeben, desto konkreter auch die Suchergebnisse. Wer zusätzlich zu frühestem Hinflug und spätestem Rückflug die Dauer seines Aufenthaltes angibt – also zum Beispiel "9 - 12 Tage" oder "2 Wochen" –, dem werden die Suchmaschinen vorrangig passgenaue Angebote präsentieren. Hier lohnt sich in jedem Fall, bei der Hotelwahl die Liste der Suchergebnisse durchzusehen. Denn manchmal lässt sich bei einer um einen Tag kürzeren oder längeren Reise durchaus Geld sparen. So könnte es für eine 13-tägige Reise zum Beispiel bereits ein deutlich günstigeres Angebot geben.

Tipp 2: Die besten Angebote per Newsletter

Bei der Suche nach den besten Reiseangeboten helfen spezielle Informationsdienste. Diese suchen aus den Hunderten von Angeboten der Online-Reisebüros besonders attraktive Offerten aus und schicken diese einmal pro Woche ins E-Mail-Postfach. Der weltweit größte Herausgeber eines solchen Newsletters ist Travelzoo (www.travelzoo.com). Das Portal beliefert über zwölf Millionen Abonnenten mit aktuellen Reiseinformationen. 20 Redaktionen in Nordamerika, Europa und Asien recherchieren, bewerten und prüfen Tausende von Angeboten.

Websites der Veranstalter

Die Suche nach Pauschalreisen ist auf den Webseiten der großen Reiseveranstalter ebenso komfortabel wie bei den Online-Reisevermittlern. Die Auswahl ist aber nicht ganz so groß, und die Selektionsmöglichkeiten sind teilweise nicht ganz so fein. Für unseren 14-tägigen Wunschurlaub auf den Malediven konnte uns TUI (www.tui.com) kein vergleichbar günstiges Angebot machen. Thomas Cook (www.thomascook.de) bot uns dieselbe Reise von Konzerntochter Neckermann an wie die Online-Reisebüros, auch der Preis war identisch. Billiganbieter Alltours (www.alltours.de) und Last-Minute-Spezialist L'tur (www.lturcom) können für die gewählten Destinationen oder Zeiträume keine Angebote machen. Überprüft haben wir auch, ob der Urlaub auf Teneriffa bei den im Reiseportal-Vergleich ermittelten Veranstaltern selbst günstiger zu buchen ist. Dies war sowohl bei 1-2-fly als auch bei LMX-Touristik nicht der Fall. LMX machte uns zwar ein günstigeres Angebot, doch handelte es sich dabei nicht wie gewünscht um ein Familienzimmer, sondern um ein Doppelzimmer.

Winterurlaub

Wenn es um Skiurlaub geht, sind die großen Reiseportale nicht die erste Wahl. Schneller fündig wird man bei spezialisierten Anbietern wie dem Reiseportal Winterreisen.de (www.winterreisen.de) oder den Veranstaltern Skipass (www.skipass.de) und Travel-Trex Reisen (www.snowtrex.de). Wir wollen über Silvester eine Woche im französischen Valfréjus in Pistennähe verbringen. Um uns frühzeitig eine Unterkunft zu sichern, suchen wir Anfang Juli nach einem Appartment für vier Personen. Mindestens 30 Quadratmeter groß soll es sein. An- und Abreise organisieren wir selbst. Das beste Angebot finden wir bei Skipass: 1235 Euro inklusive sechstägigem Skipass. Bei Winterreisen.de und Snowtrex.de zahlen wir rund 280 bzw. 400 Euro mehr. Hätten wir das einzig verfügbare Angebot des Reiseportals Ab-in-den-Urlaub.de gebucht, wäre uns der Urlaub allerdings mehr als doppelt so teuer gekommen. Die insgesamt günstigste Unterkunft finden wir für 603 Euro bei dem Ferienhausvermittler Casamundo (www.casamundo.de/skiurlaub). Bei Novasol (www.winterurlaub.novalsol.de) waren keine entsprechenden Angebote verfügbar.

Städtereisen

Für September planen wir eine einwöchige Städtereise. Auf unserer Wunschliste stehen Wien oder Barcelona. Zehn Wochen vor Abreise suchen wir bei den großen Internet-Reisebüros nach dem günstigsten "Click & Mix"-Angebot. Flug und Hotel können wir dabei frei miteinander kombinieren. Für jede Stadt erhalten wir zunächst eine Vielzahl von Kombinationen zur Auswahl – zu stark variierenden Preisen. Die Suche nach Drei-Sterne-Hotels im Stadtzentrum erweist sich als mühsam, wir studieren ein halbes Dutzend Hotelbeschreibungen. Das kostet Zeit. Bei Opodo kann man praktischerweise gleich nach Hotels in der Wiener Innenstadt suchen, doch ist das günstigste Hotel mit 906 Euro nicht die preiswerteste Offerte. Unsere Wahl fällt schließlich auf ein Angebot von Expedia: sieben Übernachtungen in einem Doppelzimmer des Hotels Atlas für 777 Euro, inklusive Hin- und Rückflug mit Lufthansa.

Für Barcelona liefert uns Opodo mit 1196 Euro das günstige Angebot, bei Weg.de kostet das exakt gleiche Paket 27 Euro mehr. In beiden Fällen konnten wir den ursprünglich sehr früh am Morgen terminierten Rückflug problemlos auf den Nachmittag verschieben. Sehr gut, auch wenn wir auf dem Hinweg jetzt über zwei Stunden Aufenthalt in Zürich haben. Unser Fazit: Mit Ausdauer am Computer lässt sich zwar die eine oder andere günstige Flug-Hotel-Kombination ergattern. Doch wer getrennt bucht, kommt komfortabler ans Ziel: Online-Hotelvermittlungen bieten ausgefeilte Suchfunktionen, mit denen sich verschiedene Hotels sehr gut vergleichen lassen. Auch die Flugportale bieten weit bessere Auswahlmöglichkeiten. Der Wien-Urlaub wäre mit insgesamt 800 Euro etwas teurer ausgefallen, die Barcelona-Reise dafür deutlich günstiger: Für knapp 600 Euro fanden wir ein Hotel im Stadtzentrum, der Hin- und Rückflug für zwei Personen wird für 180 Euro angeboten. Dass der Billigflieger in Girona (statt Barcelona) landet, trübt unsere Vorfreude angesichts des günstigen Reisepreises nur wenig.

GEO SAISON Nr. 11/2008 - Verzaubert von Indien

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