Ein Passagier macht den Anfang und bestellt Tomatensaft mit Salz und Pfeffer, und andere tun es ihm gleich. Ein Ritual, das sich in der Luft täglich wiederholt. In Deutschland werden jährlich etwa 40 Millionen Liter Tomatensaft getrunken, davon drei Prozent in Flugzeugen. Zum Vergleich: Nur 0,4 Prozent des Orangensafts, den die Deutschen im Jahr konsumieren, wird an Bord getrunken. In unseren Maschinen wird so viel Tomatensaft ausgeschenkt wie Bier, 1,7 Millionen Liter im Jahr.
Warum das Getränk so erfolgreich ist, hat die Lufthansa vom Fraunhofer-Institut in Holzkirchen ermitteln lassen. Demnach bestellen die Passagiere den Saft, weil er nahrhaft ist wie eine Mahlzeit. Zudem fanden die Aroma-Chemiker heraus, dass der veränderte Druck in der Flugzeugkabine die Geschmackszellen beeinflusst, die reagieren gedämpft auf Reize wie Süß und Salzig, vieles schmeckt fade. Tomatensaft ist fruchtig und frisch, mit Salz und Pfeffer sogar würzig. Seit dieser Forschungsarbeit lässt die Lufthansa übrigens alle Speisen intensiver salzen und pfeffern.

Phänomene des Reisens, erklärt von Experten: Jan Bärwalde ist Pressesprecher der Lufthansa.
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