GEO.de:Warum surfen Sie so gern?
Steffi Wahl: Jeder Surftag ist anders. Ich surfe nie am selben Ort, das Wetter und die Bedingungen sind immer unterschiedlich. Ich muss mich immer neu auf Wind und Wellen einstellen. Ob ein schöner Sommer-Surftag mit kurzem Neoprenanzug auf der Ostsee oder im Winter bei richtigem Sturm mit Handschuhen und Haube, es ist jedes Mal faszinierend, so dicht bei der Natur zu sein und sie zu erleben. Nach einem Surftag bin ich so müde und glücklich zugleich. Es ist einfach toll, draußen in der Natur zu sein.
Wie sah Ihre allererste Surf-Erfahrung aus?
Meine erste Surferfahrung habe ich schon als kleines Mädchen gemacht. Ich durfte immer bei meinem Vater vorne auf dem Brett mitfahren und lernte so relativ schnell, dass man vorm Wasser keine Angst haben muss. Irgendwann war ich dann groß genug und durfte es selber versuchen. Angeleint an ein 50-Meter-Seil, konnte ich immer rausfahren und wurde dann wieder zurückgeholt.
Was haben Sie immer dabei?
Auf dem Wasser oder im Auto? Auf dem Wasser habe ich immer einen Ersatztampen am Trapez. Damit konnte ich schon öfter anderen Leuten mit Materialbruch helfen, ohne notwendige Zeit zu verlieren. Im Auto ist meine Swox – Surf-Sonnencreme, sie ist mit das wichtigste Utensil. Ich bin so viel draußen und bei so viel Sonne, da ist gute Sonnencreme superwichtig.
Ergänzen Sie folgenden Satz. Zum Surfen braucht man vor allem...
Respekt und Antrieb!
Wo ist Ihr Lieblingsrevier zum Surfen in Deutschland? Und warum?
Vor meiner Haustür. Die westliche Ostseeküste bietet viele verschiedene Spots. Bei Nordostwind kann sie auch recht ordentliche Wellen produzieren, und die Küste ist sehr verwinkelt, so dass beinahe jede Windrichtung abgedeckt ist. Die Ostsee birgt viele Überraschungen und bietet auch manchmal traumhaft türkises Wasser an einsamen Stränden... .
Wie oft surfen Sie in der Woche?
Bei uns in Deutschland ist das ja im Norden meistens vom Tiefdruck abhängig. Daher kann man nie so genau sagen, wie oft man aufs Wasser kommt. Wenn ein für die Allgemeinbevölkerung „schlechter“ Sommer ist, dann ist es für uns meistens richtig gut. Die Temperaturen sind schön warm, aber ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen zieht durch, und dann kommt man schon dreimal in der Woche aufs Wasser. Das ist aber selten. Meistens muss ich mir schon die Mühe machen und weiter in den Norden, nach Dänemark an die Nordsee fahren. Dort ist die Wahrscheinlichkeit für guten Wind, gepaart mit schönen Wellen deutlich höher als bei uns an der Ostsee.
Welchen Rat geben Sie Menschen, die das Surfen für sich noch nicht entdeckt haben?
Wer einmal Lust hat, das Windsurfen auszuprobieren, sollte das an einer professionellen Surfschule an einem warmen Tag oder warmen Ort machen. Am besten mit der neusten Ausrüstung, denn die ist heutzutage kein Vergleich mehr zu der von früher. Die Bretter und Segel sind sehr leicht geworden. Am besten fängt man in einem Stehrevier an, so ist es nicht ganz so mühsam, immer wieder aufs Brett zu steigen, und man erzielt schnell Erfolge.
Wann ist die beste Zeit zum Surfen?
Immer wenn es windig ist. Erfahrungsgemäß von Herbst bis ins späte Frühjahr hinein. Aber es gibt auch sehr windige Sommer. Mittlerweile sind die Anzüge so gut geworden, dass man auch im Winter kein Problem hat. Ich surfe das Jahr durch. Gerade wenn man in Deutschland lebt, muss man jeden Wind mitnehmen.
Warum macht Surfen Sie glücklich?
Surfen macht mich glücklich, weil ich den Wind, das Wasser und die Wellen liebe. Es ist ein riesiger Spielplatz, und das Gefühl auf und mit einer Welle zu surfen, ist herrlich. Wenn ich draußen im Freien bin, kann ich so richtig gut abschalten. Ich habe schon so viele herrliche Orte gesehen, an die ich sonst wahrscheinlich nie gekommen wäre. Herrliche Strände mit tollen Wellen.
Wann und wo geht es wieder aufs Surfbrett?
Im Juli auf Gran Canaria zum PWA Wave Worldcup und im August auf Teneriffa, ebenfalls zum Wave Worldcup.
Mehr Infos
Neues von der Surferin finden Sie auf Steffi Wahls Website oder unter www.reno-surfcup.de