Woher kommen Sie gerade?
Andreas Kieling: Aus Indien, dort habe ich wilde Elefanten und Panzernashörner gefilmt.
Wohin ging Ihre erste große Reise?
Zu den Great Banks vor Neufundland, mit einem Hochseetrawler. Und zwar als Matrose, das habe ich mal gelernt.
Ihr Lieblingstier?
Der nordamerikanische Braunbär, der Grizzly.
Die gefährlichste Begegnung?
Mit einer giftigen Seeschlange vor Komodo, einer Insel in Indonesien, weit weg von der Zivilisation, ohne Serum. Der einheimische Guide sagte, dass ich in den nächsten Stunden sterben würde. Aber ich hatte Glück und konnte nach zwei Tagen Lähmung wieder aufstehen.
Welches Tier lässt sich am liebsten filmen?
Berggorillas in Uganda. Ich habe oft den Eindruck, dass sie posieren, und sie sind neugierig, manchmal habe ich geglaubt, sie würden am liebsten die Kamera erklärt bekommen.

Wer war kamerascheu?
Schneeleoparden in Nepal. Sie sind überwiegend nachtaktiv. Sehr ungünstig für Filmer und Fotografen.
Welches Tier wollen Sie unbedingt noch filmen?
Die Wölfe im Hochland von Äthiopien.
Was haben Sie in der Wildnis immer dabei?
Das Fernglas. Ich liebe Vögel und beobachte sie gern aus der Nähe.
Wo leben die freundlichsten Menschen?
In Burma. Unglaublich, dieser Riesenwiderspruch zwischen der Junta und den einfachen Menschen.
Das schlechteste Wetter?
Eindeutig im Norden von Spitzbergen. Schneesturm mit Eisschlag
Wo ist Deutschland am schönsten?
Natürlich im Thüringer Wald. Und zwar der Blick vom Inselsberg Richtung Norden, bei guter Sicht kann man bis zum Harz schauen.
Wo wollen Sie unbedingt noch drehen?
Ich glaube, ich war fast überall. Ich habe eher das Bedürfnis, zu besonderen Orten zurückzukehren, etwa zu den herrlichen Bergen der Brookskette in Alaska.
Ihr nächster Urlaub?
Unspektakulär, aber schön: Mit der Familie am Selenter See in Schleswig-Holstein.
Ihr schönstes Souvenir?
Ein Sturm an der Nordwestküste Alaskas hatte ein prähistorisches Lager freigelegt. Dort fand ich den beschnitzten Fangzahn eines Eisbären, wohl das Amulett eines Jägers.