
GEO: HKX, die privaten Züge der Hamburg-Köln- Express GmbH, rollen seit fast anderthalb Jahren. Ihre Bilanz?Eva Kreienkamp: Wir sind am Markt und haben das Angebot ausgeweitet, von 26 Fahrten pro Woche auf 40.
Ärgert sich die Deutsche Bahn über die zunehmende Konkurrenz? Schwer zu sagen, denn für sie sind wir ja Mitbewerber und Kunde zugleich. Wir fahren auf ihrer Trasse und zahlen auch dafür. Es ist eher so, dass wir gedanklich nicht im System des großen ehemaligen Monopolisten vorkommen. Dieser hat nicht wirklich vorgesehen, dass andere mit Zügen Geld verdienen.
Ist es eigentlich kompliziert, eine private Fernbahn einzurichten? Ja, denn die Trassen müssen mehrere Jahre im Voraus angemeldet werden, zu einem Zeitpunkt, zu dem eine neue Firma für gewöhnlich weder eine Finanzierung noch Fahrzeuge hat. Alles gleichzeitig bereit zu haben ist eine echte Hürde.
Darf jeder eine Privatbahn betreiben? Im Grunde schon, wenn Sie die Zulassung als Eisenbahnverkehrsunternehmen erhalten, wofür Sie eine ganze Reihe von Kriterien erfüllen müssen.

Woher stammen Ihre Züge? Wir wollen nicht in Schönheit sterben und kaufen daher gebrauchte Waggons und Lokomotiven aus aller Welt. Neue Fahrzeuge sind teuer, und bei uns geht die Fahrt schon bei 18 Euro los.
Worauf müssen Billigbahnfahrer verzichten? Wir fahren sicher, schnell und bieten viel Service. Vielleicht sind die Sitze nicht so stylisch. Und wir nehmen keine Räder mit.
Was bedeutet Service? Einen Speisewagen zumindest gibt es nicht. Nein, aber am Platz werden Speisen und Getränke angeboten. Unser Personal ist freundlich, hilfsbereit und geschult, so dass sich Fahrgäste gut aufgehoben fühlen.
Planen Sie, die Strecke auszuweiten? Zurzeit können Kunden mit der ebenfalls privaten Nord-Ostsee-Bahn von Hamburg bis Sylt weiterfahren, und bald werden Tickets von Köln bis Westerland auch online buchbar sein. Ansonsten wollen wir uns erst einmal weiter etablieren.