Im 17. Jahrhundert gelangte der Kaffee von Arabien über Kairo und Konstantinopel (heute Istanbul) nach Europa. Venezianische Seefahrer brachten die dunklen Kaffeebohnen nach Westeuropa, wodurch Kaffee schnell zum Privileg des Adels und der reichen Oberschicht wurde. Von da an setzte das Getränk seinen Siegeszug quer durch alle Länder fort. In Deutschland eröffneten die ersten Kaffeehäuser Ende des 17. Jahrhunderts in Hamburg und Nürnberg.
Heute ist der Kaffee aus vielen europäischen Kulturen nicht mehr wegzudenken. Besonders in Finnland ist der Kaffeekonsum gewaltig: Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 12 Kilogramm Rohkaffee, das sind vier Tassen pro Tag - Europarekord! Die Deutschen, immerhin auf Platz zwei beim Kaffeekonsum, trinken im Durchschnitt etwa dreieinhalb Tassen Kaffee pro Tag. Auf Platz drei liegt Schweden.
Jede Hauptstadt hat ihre eigene Kaffeekultur
Wer beim Bereisen neuer Städte gerne auch ihre Kaffeekultur kennenlernt und sich durch die Cafés schlürft, für den hat die Seite Eachnight.com eine hilfreiche Auswertung gemacht: Sie hat alle europäischen Hauptstädte auf die Zahl ihrer Cafés, Kaffeebars und Kaffeehäuser hin untersucht und daraus ein Ranking der "Kaffee-Hauptstädte" Europas erstellt.
Entscheidender Ranking-Faktor war die Anzahl der Cafés bezogen auf die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner in den Städten. So kommt es zum Beispiel, dass die isländische Hauptstadt Reykjavik im Ranking weiter vorn landet, obwohl hier mit 41 Cafés deutlich weniger Einrichtungen gezählt worden sind als zum Beispiel in der auf Platz 16 gelegenen Stadt Wien mit ihren 287 Kaffeehäusern.
In Reykjavik leben etwa 312.000 Menschen, in Wien aber mehr als 1,7 Millionen. Daher ist das Verhältnis von Cafés zu Einwohnern in der isländischen Hauptstadt (313 Cafés je eine Million Menschen) besser als in Österreichs Hauptstadt (166 Cafés je eine Million Menschen).