
Island - Secret Solstice Festival
19. - 21.6: drei Tage abtanzen, ohne dass es dunkel wird
Auch wenn die Sonne mal kurz hinterm Horizont ins Meer stippt: Dunkel wird es Mitte Juni nicht im isländischen Reykjavík. Deshalb lässt das Musikfestival "Secret Solstice" jetzt zum zweiten Mal zur Sommersonnenwende (englisch: solstice) 72 Stunden lang in der City aufspielen. Auf dem Laugardalur-Gelände, einst die gute Thermal-Badestube der Hauptstädter, jetzt ein Freizeitkomplex, feiern Newcomer und Stars wie das amerikanische Hip-Hop-Kollektiv Wu-Tang Clan zusammen mit dem Partyvolk das ewige Licht. Tipp: Zwiebellook für das launische isländische Wetter einpacken. Und Schlafbrille für alle, die nach drei durchtanzten Tagen und Nächten kein Auge zukriegen. www.secretsolstice.is, Festivalticket ca. 120 €
Norwegen - Slinningsbålet
20.6: zum turmhohen Slinningsbålet in der Jugenstilstadt Ålesund
Seine schöne Jugendstilarchitektur erhielt Ålesund nach einem Drama: dem Großbrand vor 111 Jahren. Dennoch ist den Einwohnern die Lust am Feuer offenbar nicht vergangen. Jedes Jahr aufs neue schichten Freiwillige zu Ehren von Johannes dem Täufer (Sankt Hans) Sonnwendfeuerholz auf: für einen Turm in Weltrekordhöhe (2010 maß er mehr als 40 Meter), der dann spektakulär abgefackelt wird – sicherheitshalber auf einer Insel gegenüber dem Städtchen am Nordmeer. Das "Slinningsbålet" genannte archaische Treiben lässt sich perfekt vom Hausberg Aksla beobachten, auch wenn es nachts nur kurz dämmrig wird. Vorher den Termin prüfen: Je nach Witterung wird er um einige Tage verschoben. www.visitalesund.com
Deutschland - Kerzenführung
20.6: nächtliche Kerzenführung im Kloster Eberbach
Wer denkt da nicht an Sean Connery als William von Baskerville und an gemeuchelte Mönche: Der Film "Der Name der Rose" entstand zum Teil im Kloster Eberbach im Wald von Eltville. Um 22 Uhr ist es dort selbst in der Nacht vor dem längsten Tag des Jahres schon dunkel genug für eine Führung mit Gänsehautfaktor: Nur mit Kerzen wandeln mehrere Gruppen etwa eine Stunde durch die romanischgotische Abtei von 1136, in der bis zu 450 Laienbrüder und 150 geweihte Priestermönche lebten. Seit 1803 wird sie säkular geführt und ist bis heute auch für ihr Wein- gut berühmt. www.kloster-eberbach.de, Tickets je 17 €, unbedingt reservieren! Nächster Termin: 7. November um 19 Uhr
Chile - We Tripantu
24.6: Antizyklisch - das Finale des Neujahrfestes der Mapuche erleben
Am kürzesten Tag des Jahres auf der Südhalbkugel darf die Sonne, so der Glaube der Mapuche, sich ausruhen – der Mond übernimmt, damit die Kraftspenderin sich stärkt fürs neue Jahr. Besonders im Süden Chiles wird "We Tripantu", das wichtigste religiöse Fest des größten indigenen Volkes, noch traditionell begangen, mit Tänzen, Gesang und Gebeten, muday (einem alkoholisch fermentierten Weizendrink) und der rituellen Kultrún, einer Kesseltrommel, die durch die kalte Nacht tönt. Im Morgengrauen werden bibbernd die Lebensgeister angekurbelt durch ein von allem Bösen reinigendes Bad in einem natürlichen Gewässer. Der Deutsche Frank Böttcher ermöglicht mit seinem Reiseunternehmen "Andes Nativa" behutsame Einstiege in eine Kultur, die in Chile keinen kulturellen Schutz genießt. Auf Anfrage arrangiert er als einziger Anbieter einen Besuch des We Tripantu. www.andesnativa.com