Was ist Stadtwandern?
Die klassische Städtereise führt auf dem schnellsten Weg von Highlight zu Highlight. Stadtwanderer ignorieren oft Metro, Bus und Taxi, möchten sich mehr bewegen und erleben. Sie schätzen Um- und Abwege durch Parks und stillere Viertel, um neben Kultur auch Natur, verstecktere Seiten ihres Reiseziels und vor allem Einheimische kennenzulernen. Die Veranstalter stufen diese Wandertouren als leicht ein, für Spaziergänger können sie eine Herausforderung sein: Es kommen einige Kilometer zusammen, und es strengt an, überwiegend auf Asphalt zu laufen. Aber es lohnt sich!
Paris - Weit wandern im Grüngürtel
Notre Dame, Centre Pompidou, Sacré Coeur – auf dieser Reise sind sie nur (auf Wunsch besuchte) Statisten. Die Hauptdarsteller heißen Jardin des Plantes oder Parc de Bercy. Von einem Hotel im 3. Arrondissement geht es täglich bis zu 17 Kilometer entlang der Grandes Randonnées, der französischen Weitwanderwege, durch das verblüffend grüne Paris: Mit knapp 8,5 Quadratkilometern ist der Bois de Boulogne einer der größten Stadtwälder der Welt. Wer am letzten Abend noch Lust hat, erklimmt ab 19 Uhr den Eiffelturm – bis zur zweiten Etage sind es 704 Stufen. 27. 10.–1. 11. 2015, 6 Tage, ab 915 €, www.wikinger-reisen.de
Istanbul - Durch alle Epochen uns bis Asien
Wenn der warme Schaum im traditionellen Hamam alles außer den Augen bedeckt und bei einer Massage die matten Muskeln gelockert werden, ist Halbzeit. Dann haben die Teilnehmer schon die Hagia Sophia, die Yerebatan-Zisterne und die Chora-Kirche erwandert auf dieser Citytour, die durch alle Epochen führt, von der römischen über die byzantinische bis zur osmanischen, ins westlich geprägte Viertel Beyog˘lu, ins fromme Istanbul (Eyüp-Moschee) und ins asiatische auf der anderen Seite des Bosporus. Für spontane Begegnungen und einen kurzen Barbierbesuch bleibt immer Zeit, wie auch für eine Tasse türkischen Mokka. 3.–10. 10. 2015, 8 Tage, 1190 €, www.weltweitwandern.at
Rom - Avanti! Per Pedes über alle Hügel
Die Sehenswürdigkeiten Roms stehen so eng beieinander, dass Reisende sie ohnehin am besten zu Fuß erkunden: Dazu gehören bei dieser Tour neben Pantheon und Piazza Navona auch Gassen und kleine Innenhöfe. Drei Hügel Roms dienen als erste Bergetappen: Vom Gianicolo blickt man über das Häusermeer, auf dem Aventin durch das berühmte Schlüsselloch (im Tor des Palasts des Malteserordens) auf den Petersdom, der Rückweg führt über den Quirinal. Nach drei Tagen ist Betten- und Szenenwechsel: Vom Hotel im Viertel Trastevere geht es mit dem Bus zu einem Agriturismo in den Monti Simbruini, den "römischen Alpen". Wieder werden die Wanderstiefel geschnürt, um nach täglich ca. 500 Höhenmetern Benediktinerklöster zu erreichen oder den Wallfahrtsort Santissima Trinità. Unterwegs lassen sich müde Füße in glucksenden Bächen kühlen, als regionaltypische Wegzehrung eignen sich ciambelle con l’anice, Anisküchlein mit Wein. 25. 10.– 1. 11. 2015, 8 Tage, 1795 €, www.hauser-exkursionen.de