Manoir Laurette
Ein englisches Paar hat in Südfrankreich ein altes Herrenhaus mit großem Garten in ein B&B mit Künstlerflair verwandelt. Dass der kleine Ort im Südwesten Frankreichs Lorette heißt, also ganz ähnlich wie sie, sei ihr anfangs gar nicht aufgefallen, sagt Lora und stellt frische Rosen auf den Tisch. Die junge Frau aus Brighton hat das 200 Jahre alte, herrschaftliche Haus mit Riesengarten und Zypressenallee vor einigen Jahren in ein B&B umgewandelt – und einen Rückzugsort von ihrem stressigen Job als Leiterin von neun Schauspiel- und Tanzschulen gefunden. Endlich hatte sie Platz für all die Sammlerstücke, die sie von Reisen nach Indien oder Portugal mitgebracht und in einem Container gehortet hatte: Sofas in samtenem Blau, alte Waschtische und Spiegel, Retro-Lampen und eine bunte Bildersammlung.
Das Dorf Lorette liegt an der Grenze der Gironde zur Region Lot-et-Garonne im »Garten Frankreichs«. Die Gegend mit ihren Obstbäumen und Weinbergen, Gemüse- und Sonnenblumenfeldern ist immer noch ein Geheimtipp, obwohl die Weinstadt Bordeaux und die Genießer-Destination Périgord nur je eine knappe Stunde entfernt liegen. Loras Lebenspartner Rob hat für Wein- und Käse-Importfirmen in England gearbeitet und kennt sich mit guter Küche also bestens aus.
Frankreich, St.-Martin-Petit, Laurette-Ouest, Tel. 0033-5-53845368, DZ/F ab 100 €
Schloss Wanås
Eine Nacht im Museum könnte nicht überraschender sein als ein Abendspaziergang durch den Schlosspark der Familie Wachtmeister: In einer Baumkrone stecken riesige Bälle, unterm Blätterdach hält der »Zug der Gedanken«, Megabauklötze zum Beklettern erfreuen (nicht nur)Kinder. »Wanås« im schwedischen Skåne ist ein Hotel inmitten von Kunst. Kreative wie Jenny Holzer oder Per Kirkeby ließen rund 70 Werke zurück, Neues bieten wechselnde Ausstellungen. Im ehemaligen Pferdestall warten elf elegante Zimmer, im früheren Rinderstall wird diniert, mit Zutaten vom Hof und aus den Dörfern. An Yoko Onos »Wish Trees« kann jeder Wünsche hängen.
Schweden, Knislinge, Tel. 0046-44-2531582, DZ/F ab 320 €
La Victoria Petit Hotel Hostatgeria
Manchem mag ein »Gottlob« entfahren, der matt vom Mountainbiken oder Wandern in der stillen Berglandschaft des Cap des Pinar im Norden Mallorcas das Domizil erreicht. Der Seufzer entspricht dem Geist des Hauses: »La Victoria Petit Hotel« war einst das Mönchskloster Ermita de la Victoria, aus den kargen Klausen wurden 13 Zimmer im traditionell mallorquinischen Stil mit Holz, Leinen, Naturstein. Es gibt weder Pool noch Garten, dafür ein Sonnendeck mit fantastischem Bergpanorama. Wer loszieht zum Erkunden, bekommt ein Picknick gepackt. Auch für die verschwiegene Bucht von S’Illot, sie ist zu Fuß schnell erreicht.
Spanien, Mallorca, Alcúdia, Carretera Cap des Pinar 6, Tel. 0034-971-549912, DZ ab 85 €
Lysebu
Paris hat seinen Eiffelturm, Oslo den Holmenkollen: Hügel von Weltruf, weil dort Skispringer von Weltrang Wettkämpfe austragen. Noch ein Geheimtipp ist das nahe »Lysebu«. Der historische Gutshof von 1916, außen dunkles Holz, innen ein feinsinniger Mix aus Antiquitäten und modernem Landhauslook, birgt 62 elegante Zimmer voller Hygge. Wer im Restaurant des Hauses einkehrt, erfährt die grüne Stadt Oslo (342 Seen, 40 Inseln) auf kulinarische Art: Die Gerichte schmecken nach Wald, See, Fjord und glasklarer Luft.
Norwegen, Oslo, Lysebuveien 12, Tel. 0047-21-511000, DZ/F ab 235 €
La Maison De Mathilde
Der Papa angelt, die Tochter ist der Chef, vom Frühstück bis zum Abendessen. In Haute-Savoie, vor überragender Alpenkulisse, führt Mathilde Jacquier in Maxilly eine lichte Art-déco-Villa mit vier charmanten Zimmern, Frühstückssalon und Terrasse zum Dinieren. Hier genießen Gäste Ferien wie bei Freunden, morgens geweckt vom Duft frisch gebackener Croissants. Zum Genfer See sind es wenige Schritte – zum Baden, Bootfahren und Fischen mit Vater Jacquier. Den Fang macht die junge Köchin zum Hauptgang feiner Menüs. Am Cachat-Brunnen im nahen Évian-les-Bains schöpft man sich selbst das Wasser. Was quellfrisch sprudelt, war unterirdisch 15 Jahre unterwegs: Merci, Mathilde, für den erfrischenden Tipp!
Frankreich, Maxilly-sur-Léman, Lieu-dit Torrent, Tel. 0033-450- 830710, DZ/F ab 110 €
Gutshaus Lexow
Von einer schmucken Landvilla, wie sie Bettina Buschow und Patrick Oldendorf besitzen, träumt wohl jeder, der die Schönheit der Mecklenburger Seenplatte kennt. Das kleine Herrenhaus im Dörfchen Lexow, im alten Stil originalgetreu renoviert, rahmen Wälder und Felder, der Plauer See und die Müritz. Die fünf Zimmer und fünf Wohnungen strahlen reinste Landhausromantik aus. In der großen Wohnküche knistert abends der Kamin: nichts tun, schweigen, bei sich selbst ankommen.
Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Walow, OT Lexow, Dorfstr. 29–30, Tel. 0381-20363696, DZ/F ab 80 €
Tenuta Cammarana
Wenn es so etwas wie 5-Sterne-Wohlgefühl gäbe – im Süden Siziliens wäre es zu finden. Allein das Anwesen erfüllt mit einer Heiterkeit, die nachhallt: Rosenpracht zum Schwärmen, Orangen-Hof, tiefenentspannendes Palmgrün, der Terrassenblick bietet Meer. Silvia la Padula, Architektin, und ihr Mann Giuseppe Pulvirenti, Bildhauer, haben die aristokratische Vergangenheit des Gutes von 1778 auch in den fünf Gästezimmern mit antiken Stoffen und Erbstücken betont. Herrlich der Hamam, zum Seufzen gut das Abendessen im Wintergarten – Giuseppe serviert mit regionalen Zutaten traditionelle Familienrezepte.
Italien, Sizilien, Contrada Cammarana, Tel. 0039-932-66158, DZ/F ab 130 €
Douro41
Wer es hat, legt einfach mit dem eigenen Boot an. Eine noble Art des Eincheckens, die man in dieser bäuerlichen Gegend zwischen Porto und den Portweinhängen des Dourotals nicht erwartet. Aber João Pedro Serôdio, preisgekrönter Architekt, hat das moderne Designhotel aus Schiefer, Holz und Glas eben mit Gespür für Effekte entworfen: Sein Werk erklimmt in Terrassen den Fels, so wie die Reben rundherum. Auch die beiden Pools und die Privatgärten der 42 Zimmer und Suiten erwecken die Illusion, eins mit der Landschaft zu sein.
Portugal, Castelo de Paiva, Raiva, Tel. 00351-255- 690160, DZ/F ab 116 €
Mahoh Hotel Rural
Was macht man auf der Kanareninsel Fuerteventura, wenn einen am Strand starker Wind sandstrahlt? Daheimbleiben. Schließlich hat das »Mahoh Hotel Rural« im ruhigen Inselnorden viel zu bieten: Zu dem frisch renovierten Hotel in einem kanarischen Bauernhaus aus Vulkanstein und Holz gehören neun schlichte Zimmer, Pool und eine 1000-Bücher-Bibliothek, Obst- und Kakteengarten zum Chillen, ein Fahrradverleih und eine Reitschule, sodass man die herrliche Umgebung auch mit Pferd erkunden kann. Die Abende sind ein reiner Genuss, das Restaurant gilt als eines der besten der Insel. Der Digestif geht aufs Haus und tut wohl, nicht nur nach der köstlichen Lammschulter.
Spanien, Fuerteventura, Villaverde, Sitio de Juan Bello, Tel. 0034-928-868050, DZ/F ab 70 €
Barnsley House
Wer schaut vorbei? Der Künstler Damien Hirst oder »Titanic«-Star Kate Winslet, die im wahren Leben Land unter ihren Füßen durchaus schätzt? Die Cotswolds sind das Dorado landflüchtiger Londoner, und das Anwesen in Cirencester ist ihr Kronjuwel: Upper-Class-Luxus ohne Snobismus. Vor Steinkaminen und illustren Spiegelwänden hockt man auf Samt, nippt in Wollpulli und Wellies – trendy Regenstiefeln – an Erdbeer-Martinis und knabbert Gurken-Sandwiches. Restaurant und Spa mit Pool sind Offenbarungen, wie der romantische Garten, den die legendäre Rosemary Verey anlegte. Es gibt 18 Zimmer und Suiten, fünf davon im Haupthaus.
Großbritannien, Cotswolds, Cirencester, Tel. 0044-1285-740000, DZ/F ab 250 €