Wo liegt Banská Štiavnica?
Die älteste Bergbaustadt der Slowakei, zu deutsch auch Schemnitz, befindet sich im südlichen Drittel des Landes und liegt geschützt im Schoße der Schemnitzer Berge. Bratislava ist mit 170 Kilometer knappe zwei Autostunden entfernt, Budapest liegt 140 Kilometer südlich von Banská Štiavnica.
Was macht Umschreibung die slowakische Bergbaustadt so besonders?
Der Fund von edlen Metallen, allen voran Silber, machte die Region bereits ab dem 12. Jahrhundert für Siedler interessant. Doch erst im 18. Jahrhundert wandelte sich Banská Štiavnica zum größten Abbauzentrum edler Metalle in der Habsburger Monarchie. In weniger als 100 Jahren wurden knapp 500 Tonnen Silber und 11 Tonnen Gold in dem umliegenden Mittelgebirge gewonnen. Das sorgte nicht nur für eine aufblühende Stadt, sondern auch für die Ansiedlung von Bergbauschulwesen und der Wissenschaft. So entstand in Banská Štiavnica 1762 beispielsweise die erste Bergbauakademie der Welt und die Stadt wuchs zur drittgrößten Ungarns heran. Doch die Blütezeit war von relativ kurzer Dauer, bereits Ende des 19. Jahrhunderts verfiel der Bergbau immer mehr, bis 2001 das letzte Bergwerk von Štiavnica schloss. Dennoch hat sich die slowakische Kleinstadt mit ihren knapp 10.000 Einwohnern den Charme aus jener Blütezeit erhalten.
Kirchen, Schlösser, Villen und Bürgerhäuser säumen das denkmalgeschützte Stadtgebiet. Insgesamt 360 Objekte stehen in Schemnitz unter besonderem Schutz, denn sie sind von einmaligem kulturellem und historischen Wert. Sie lassen sich bestens zu Fuß erkunden, da die Wege in Banská Štiavnica nicht weit sind: Romantische Gassen und Hunderte Stiegen durchziehen die Stadt. Die meisten der Sehenswürdigkeiten wie die spätgotische Kirche der Hl. Katharina oder der Kammerhof aus dem 16. Jahrhundert liegen zwischen den Plätzen Trojičné (Dreifaltigkeitsplatz) und Radničné námestie (Rathausplatz).
Das historische Zentrum wird dominiert von dem Alten Schloss, das sich unweit des Platzes Trojičné befindet und größtenteils aus dem 13. Jahrhundert stammt. Heutzutage beherbergt es das Slowakische Bergbaumuseum. Nahezu direkt gegenüber liegt seit 1571 das Neue Schloss erhaben auf einem Hügel. Auch hier sind Ausstellungsräume des Bergbaumuseums untergebracht. Ebenfalls besuchenswert ist der Botanische Garten von Banská Štiavnica mit seinen Mammutbäumen und japanischen Zedern. Er umrahmt die ehemalige Bergbauakademie. Unübersehbar ist der barocke Schemnitzer Kalvarienberg, der zu den schönsten seiner Art in Europa zählt.
Wer etwas mehr Zeit hat, erkundet im Umland die Stauseenlandschaft und besucht eins der kleinen Bergwerke, die heute für Besucher zugänglich sind. Der kleine Stollen Michael (štôlňa Michal) befindet sich direkt am Dreifaltigkeitsplatz (Trojičné).
Wann ist die beste Reisezeit für Banská Štiavnica?
Die slowakische Kleinstadt hat zu jeder Jahreszeit einen besonderen Flair. Im Sommer ist sicherlich am meisten los, was aber nicht vergleichbar ist mit Besucherzahlen von beliebten Städtezielen wie Prag oder Budapest. Farbenreich wird es im September, wenn die herbstlichen Wälder die umliegenden Berge langsam zum Strahlen bringen und die Temperaturen noch zwischen 15 und 20 Grad liegen.