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Metamorphose Die wundersame Verwandlung der Schmetterlinge

Puppen dreier Schmetterlinge
Bildschön und vielgestalt: Die Puppen der Schmetterlinge Catonephele numilia, Idea leuconoe (Weiße Baumnymphe) und Parides montezuma
© Levon Biss
Die Puppen von Schmetterlingen gleichen wunderschönen, reglosen Skulpturen, wie die Bilder des Fotografen Levon Biss zeigen. In ihrem Innern aber vollzieht sich ein riskanter Akt der Zersetzung und Neugestaltung. Die Formwandlung scheint einem Ziel zu dienen: dem schnellstmöglichen Wachstum der Raupen

Der Kinderbuchautor Eric Carle ging über das Wunder der Metamorphose salopp hinweg. Nachdem sich seine kleine Raupe Nimmersatt durch ein reichhaltiges Büfett gefressen hatte, baute sie sich "ein enges Haus, das man Kokon nennt, und blieb darin mehr als zwei Wochen lang. Dann knabberte sie sich ein Loch in den Kokon, zwängte sich nach draußen und … war ein wunderschöner Schmetterling!"

Was Carle verschweigt: Der finale Verdauungsakt jeder gefräßigen Raupe gilt nicht dem grünen Blatt, das sie vor ihrer Verpuppung verspeist hat. Er gilt ihrem eigenen Körper.

Strenggenommen spinnen jene bunten Schmetterlinge, die hauptsächlich des Tags umherflattern, ohnehin keinen Kokon, sondern sprengen ihre letzte Raupenhaut. Darunter entsteht die schützende Außenhülle der Puppe, auch Chrysalis genannt. Kaum ist sie ausgehärtet, beginnt im Innern der Umbau.

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