Woher rührt der Wunsch, mit Tieren zusammenzuleben? Können wir zu Hund, Katze und Co. eine ebenso intensive Bindung aufbauen wie zu Menschen? Und deuten wir die Gefühle unserer tierischen Gefährten richtig? Der Verhaltensbiologe Kurt Kotrschal über die Psychologie einer uralten Beziehung
GEO: Herr Professor Kotrschal, jedes Jahr geben Menschen viele Milliarden Euro für ihre Haustiere aus. Warum überhaupt hält man sich Tiere?
Prof. Kurt Kotrschal: Den Begriff „Haustier“ mag ich nicht gern – Hunde, Katzen oder Pferde zeichnen sich ja nicht vornehmlich dadurch aus, dass man sie im Haus hat. Sondern dadurch, dass wir zu ihnen eine soziale Beziehung aufbauen. Es sind Gefährten, Kumpane. Daher spreche ich meist von „Kumpan-Tieren“. Vor allem gibt es diese Kumpan-Tiere nicht erst, seit der Mensch sesshaft ist, in Häusern lebt.
Wie weit reichen die gemeinsamen Beziehungen zurück?