Meister der Sinne: Wie Tiere eine Welt erfassen, die uns verborgen bleibt - Bild 7
Besäßen wir Menschen die Augen des Fangschreckenkrebses, erschiene uns die Welt nicht bloß bunt, sie würde geradezu in Farben explodieren. Denn mit ihren komplex aufgebauten Sehorganen erfassen die in tropischen und subtropischen Gewässern heimischen Tiere ein enormes Spektrum. Zum einen sehen sie Farben zehnmal nuancierter als wir; zum anderen detektieren die Panzerwesen neben dem sichtbaren Licht auch ultraviolette sowie polarisierte Strahlung. Grundlage für diese Sinnesleistung sind zwei auf Stielen sitzende, ungemein bewegliche Sehorgane. Jedes der beiden Sehorgane besteht aus bis zu 10 000 winzigen Einzelaugen, die so raffiniert angeordnet sind, dass der Krebs mit jedem einzelnen "Komplexauge" dreidimensional zu sehen vermag. So kann ein Sehorgan Beutetiere anvisieren, etwa Garnelen, und die Entfernung präzise abschätzen, während das andere gleichzeitig nach Feinden Ausschau hält.