Meister der Sinne: Wie Tiere eine Welt erfassen, die uns verborgen bleibt - Bild 5
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der der Europäische Aal manche Geruchsstoffe noch in einer Konzentration von 1770 Molekülen pro Kubikzentimeter Wasser wahrnehmen kann - das ist eine Menge, so verschwindend gering, als verrührte man einen einzigen Tropfen Parfüm im dreifachen Volumen des Bodensees. Zudem kann der oft in der Dämmerung aktive Jäger präzise orten, aus welcher Richtung die Duftmoleküle kommen, und so einer Geruchsspur gezielt folgen. Diese Fähigkeit ermöglicht die besondere Anatomie seines Riechorgans: Es verfügt über zwei getrennte Röhren, durch die Wasser über hochempfindliche Riechsinneszellen strömt. Deshalb vermag der Aal selbst bei Dunkelheit oder in trübem Wasser Beutetiere wie kleine Krebse, Würmer oder Insektenlarven zielsicher anzupeilen.