Meister der Sinne: Wie Tiere eine Welt erfassen, die uns verborgen bleibt - Bild 4
Wenn der Sternmull durch die Gänge seines selbst gegrabenen Höhlensystems im feuchten Erdreich krabbelt, sind seine Tastzipfel unermüdlich in Aktion. Mit ihrer Hilfe vermag der flinke Jäger pro Sekunde mehr als zehn potenzielle Beutetiere - etwa Würmer, Käfer oder Schnecken - zu berühren und zugleich zu prüfen, ob die ertasteten Wesen zum Fressen taugen. Zwischen dem blitzschnellen Abtasten und dem anschließenden Verspeisen vergehen mitunter nur 120 Millisekunden; das entspricht etwa einem menschlichen Wimpernschlag. Damit ist der Sternmull der schnellste Fresser unter allen Säugetieren. Er ist zudem ein gewandter Schwimmer. Bei der Jagd in Gewässern stößt er fortwährend Luftbläschen aus, die gelöste Duftstoffe aufnehmen. Da er die augenblicklich wieder einsaugt, vermag der Sternmull seine Beute sogar unter Wasser zu riechen.