Meister der Sinne: Wie Tiere eine Welt erfassen, die uns verborgen bleibt - Bild 3
Vieles ist beim Schnabeltier außergewöhnlich, einmalig ist bei diesem Geschöpf aber vor allem der Körperteil, mit dem es unter Wasser seine Beute aufspürt: der mit einem besonderen Sinn ausgestattete Hornschnabel. An dessen Oberflächen sitzen 40 000 empfindliche Elektrosensoren. Bei seinen Tauchgängen bewegt das Schnabeltier den Kopf wie einen Metalldetektor hin und her. Augen, Ohren und Nase hält es geschlossen. Es braucht diese Sinnesorgane nicht, denn die Sensoren registrieren winzige elektrische Spannungsfelder - erzeugt durch die Muskelbewegung von Beutetieren wie Schnecken, die sich verbergen. Ergänzt wird der Elektrosinn durch etwa 60 000 hochfeine mechanische Rezeptoren in der Schnabelhaut. Denen bleiben wahrscheinlich selbst schwächste Wasserbewegungen, die beispielsweise schwimmende Kaulquappen oder kleine Krebse auslösen, nicht verborgen.