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Fangschreckenkrebs Ein Blick aus 20.000 Augen

Besäßen wir Menschen die Augen des Fangschreckenkrebses, erschiene uns die Welt nicht bloß bunt. Sie würde geradezu in Farben explodieren
Fangschreckenkrebs: Der Pfauen-Fangschreckenkrebs (Odontodactylus scyllarus) bewohnt die tropischen Gewässer rund um Indonesien, Lembeh und Sulawesi
Der Pfauen-Fangschreckenkrebs (Odontodactylus scyllarus) bewohnt die tropischen Gewässer rund um Indonesien, Lembeh und Sulawesi
© picture alliance /blickwinkel/S. Zankl

Denn mit ihren komplex aufgebauten Sehorganen erfassen die in tropischen und subtropischen Gewässern heimischen Tiere ein enormes Spektrum. Zum einen sehen sie Farben zehnmal nuancierter als wir; zum anderen detektieren die Panzerwesen neben dem sichtbaren Licht auch ultraviolette sowie polarisierte Strahlung.

Grundlage für diese Sinnesleistung sind zwei auf Stielen sitzende, ungemein bewegliche Sehorgane. Sie verfügen über 14 unterschiedliche Typen farbempfindlicher Sinneszellen (das menschliche Auge arbeitet nur mit drei solcher Rezeptorarten).

Präziser Rundumblick

Damit nicht genug: Jedes der beiden Sehorgane besteht aus bis zu 10 000 winzigen Einzelaugen, die so raffiniert angeordnet sind, dass der Krebs mit jedem einzelnen "Komplexauge" dreidimensional zu sehen vermag. So kann ein Sehorgan Beutetiere anvisieren, etwa Garnelen, und die Entfernung präzise abschätzen, während das andere gleichzeitig nach Feinden Ausschau hält.

Weshalb Fangschreckenkrebse über das leistungsfähigste Farbsehsystem im Tierreich verfügen, konnten Forscher bislang nicht herausfinden. Auch ist noch nicht geklärt, ob die Tiere dank ihrer Komplexaugen in der Lage sind, untereinander Informationen in einer Art Geheimsprache auszutauschen - etwa über Lichtreflexe auf ihrem schillernden Panzer, die kein anderes Wesen zu erkennen vermag.

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