
Gemessen an ihrer Größe, sind Wüstenameisen die wohl schnellsten Läufer im Tierreich.
Mit bis zu einem Meter in der Sekunde hasten die Winzlinge über die Sanddünen der Sahara - das sind etwa 100 Körperlängen pro Sekunde. Auf menschliche Maße übertragen, entspräche das einem Tempo von mehr als 600 km/h.
Auf der Suche nach Fressbarem spurten die kleinen Läufer im Zickzack umher - und entfernen sich dabei manchmal mehr als 200 Meter von ihrem unterirdischen Nest. Doch ganz gleich, wo sie sich am Ende befinden und auf welcher verworrenen Route sie dorthin gelangt sind: Zurück in ihren Bau kehren die Ameisen stets auf dem kürzesten Weg.
Zu dieser erstaunlichen Navigationsleistung befähigt die Insekten ein ausgeklügeltes Ortungssystem. Als Kompass benutzen die Ameisen dabei den Sonnenstand: Sie kennen zu jeder Zeit die von ihnen gerade eingeschlagene Himmelsrichtung.
Zudem prägen sie sich - gleichsam mit einem fotografischen Gedächtnis - immer wieder präzise ein, wie ihre Umgebung zu einem bestimmten Zeitpunkt aussieht. Und darüber hinaus zählen die Ameisen offenbar jeden ihrer Schritte. Dadurch können sie die zurückgelegte Entfernung genau ermessen.
Aus diesen Daten vermögen die winzigen Krabbler zu ermitteln, welche Strecke die kürzeste zurück zu ihrem Nest ist. Und das mit einem Gehirn, das nur ein 15-Millionstel des menschlichen wiegt.
Studie: Orientierung von Ameisen in der Wüste: Jedes Merkmal zählt