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Marienkäfer Sieg nach Punkten?

Der einheimische Siebenpunkt-Marienkäfer erholt sich offenbar von der Invasion seiner asiatischen Verwandtschaft
Marienkäfer: Siebenpunkt-Marienkäfer beim Abflug: Die Vorderflügel sind zu festen Flügeldecken umgebildetet, die im Ruhezustand die empfindlichen, eingeklappten Flügel schützen
Siebenpunkt-Marienkäfer beim Abflug: Die Vorderflügel sind zu festen Flügeldecken umgebildetet, die im Ruhezustand die empfindlichen, eingeklappten Flügel schützen
© Science Photo Library/Corbis

Lange sah es so aus, als würde der Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis) seinen heimischen Verwandten, den Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata) hierzulande verdrängen.

Doch nun geben Experten Entwarnung: Naturfreunde und Wissenschaftler hätten in diesem Jahr wieder mehr Siebenpunkt-Marienkäfer beobachtet, teilte Werner Schulze, Sprecher des Bundesfachausschusses Entomologie beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu), mit. Der erstaunlich formenreiche asiatische Vertreter breitet sich zwar weiter aus, sein europäischer Verwandter aber auch. Und mehr als sein asiatischer Kollege scheint der heimische Käfer von der Klimaerwärmung zu profitieren.

Die Invasion der asiatischen Spezies begann in den USA; dort wurde das Insekt wegen seines enormen Blattlaus-Appetits seit den 80er Jahren zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Wenige Jahre später tauchten dann erste Exemplare im Freiland auf, zur Jahrtausendwende auch in Europa. In Deutschland wurde der Asiatische Marienkäfer zum ersten Mal im Jahr 2002 gesichtet.

Und er schien sich seither ungebremst auszubreiten - auf Kosten des einheimischen Siebenpunkt-Marienkäfers. Manche Insektenkundler sahen den Siebenpunkt schon vom Aussterben bedroht. Nach den neuen Beobachtungen geben Experten nun Entwarnung.

Ein Wermutstropfen: Der Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata), vor Jahren fast noch häufiger als der Siebenpunkt, sei nun sehr selten geworden, sagte Werner Schulze vom Nabu.

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