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Neurologie: Erkenne deine Katze!

Für feine Rattennasen sind nicht alle Katzen gleich

Schon der Geruch setzte die Versuchstiere unter großen Stress. Die Nager versteckten sich in einer Box, die sich innerhalb des Käfigs befand, hörten auf, ihr Fell zu putzen, und sonderten vor lauter Angst häufiger Kot ab.

Ein Team um den Neurologen Iain McGregor von der Universität Sydney hatte in den Rattenkäfig ein Stück einer Halskrause gehängt, die von einer Katze getragen worden war. Nach 20 Minuten entfernten die Forscher den Geruchsträger. Im Abstand von 24 Stunden wiederholten sie diese Prozedur, wobei sie die Ratten zunächst stets demselben Katzenduft aussetzten.

Resultat: Die Ratten gewöhnten sich allmählich an den Geruch und wagten sich immer näher an den "gefährlichen" Kragen heran.

Das änderte sich allerdings schlagartig, als die Forscher den Duft einer "neuen" Katze verwendeten: Die Versuchstiere zeigten wieder die anfänglichen Stresssymptome.

Die Nager sind demnach in der Lage, die Gerüche einzelner Feinde voneinander zu unterscheiden: Sie erkennen nicht nur eine "Katzengefahr" an sich, sondern differenzieren zwischen vertrauten Rattenfängern und Neulingen im Revier.

Bei Ratten, die eine "neue" Katze zum ersten Mal riechen, sind vergleichsweise viele Hirnregionen involviert. Das ließ sich an Schnitten der Rattenhirne nachweisen, in denen mit dem Farbstoff Diaminobenzidin ein Gen namens c-Fos sichtbar gemacht wurde. Dieses ist in den Nervenzellen der Ratte aktiv. Eine hohe c-Fos-Dichte kennzeichnet jene Neuronen, die zuvor besonders erregt waren.

GEO Nr. 01/09 - Meditation

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