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Tierkunde: Gefiederte Hooligans

Der britische Biologe und Fußballfan Andrew Radford erkennt im Verhalten von Baumhopfen Schlachtenbummler-Rituale

Auch wenn sie nur gackern: In der Wirkung sei das Getöse unterschiedlicher Gruppen von Phoeniculus purpureus dem Gebrüll von Fußballfans vergleichbar, meint Radford. Die Partei, die den meisten Lärm macht, verscheucht die Artgenossen aus dem Revier im östlichen Südafrika. Die Unterlegenen ziehen sich zurück, um sich gegenseitig zu trösten - ähnlich wie Fans, die nach einer Niederlage ihrer Mannschaft Stärkung bei einem gemeinsamen Bier suchen. In ihrer Trauer rücken die Vögel nahe zusammen und pflegen ein festes Ritual: Indem sie sich gegenseitig das Gefieder putzen, reduzieren die Baumhopfe den Stress, festigen den Zusammenhalt der Gruppe und rüsten sich so für den nächsten Wettkampf.

Anders als menschliche Hooligans tragen Baumhopfe ihre Streitereien allein mit Lauten aus. Zu Schaden kommen nur Pflanzen, die sie wie Fahnen schwenken.

GEO Nr. 03/09 - Die zweite Welt

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