GEO: Wie hat eine Zecke den Weg in Ihre Nase gefunden?
GOLDBERG: Ich bin oft in Uganda, wo ich ein Projekt im Kibale-Nationalpark leite. Dort erforsche ich, wie Veränderungen in Ökosystemen die Übertragung ansteckender Krankheiten zwischen Menschen und Tieren beeinflussen, hauptsächlich an Primaten. Nach meiner Rückkehr spürte ich einen Schmerz in der Nase. Ich schaute mit einem Spiegel und einer Taschenlampe nach und fand eine Zecke.
Und zwar ein ganz besonderes Exemplar?
Ich habe ihre DNS untersuchen lassen. Sie war in keiner Datenbank erfasst: entweder also eine sehr seltene Art oder gar eine ganz neue. Nasenloch-Zecken sind nur von Orten bekannt, an denen es auch Schimpansen gibt. Sie haben eine Vorliebe für Nasenlöcher, weil sie dort sicher sind, wenn die Affen Fellpflege betreiben. Ein gutes Versteck: feucht, viele Adern.
Haben Sie die Zecke inzwischen identifiziert?
Dazu brauchten wir eine erwachsene Zecke – meine war noch jung. Ich habe daher Zeckenfallen aufgestellt, aber die Schimpansen haben sie zerstört. Wenn es eine neue Art ist, würde ich sie nach dem wunderschönen Wald benennen. Nicht nach meiner Nase.