Sie sind die Duracell-Hasen unter den Meeressäugern. Nicht nur, dass die Tiere bis zu 70 Minuten tauchen und sich dabei in Tiefen von mehr als 1500 Meter begeben können: Auf ihrer jährlichen 21 000 Kilometer langen Reise durch den Pazifik sind die Nördlichen See-Elefanten (Mirounga angus tirostris) bis zu acht Monate unterwegs und unternehmen rund um die Uhr einen Tauchgang nach dem anderen.
Wie und wann kommen die Säuger je zur Ruhe? Forscher sind dem Schlafverhalten der massigen Tiere nun auf die Schliche gekommen.
Ein Team um Yoko Mitani von der Hokkaido-Univer sität in Japan hat sechs der Meeressäuger mit einem Messgerät versehen, das auch die Körperposition der See-Elefanten bestimmte. Die Daten offenbaren, dass die Tiere mindestens die ersten 135 Meter mit hoher Geschwindigkeit hinabstoßen. In dieser Zone leben nämlich die Fressfeinde der See-Elefanten wie Schwertwal und Weißer Hai, denen die Tiere mit dem raschen Abtauchen zu entkommen suchen.
Nach dem "Sturzflug" jedoch drehen sich die See-Elefanten auf den Rücken: In dieser Haltung trudeln sie dann wie ein welkes Blatt langsam hinab in die Tiefe. Während der gemächlichen Sinkphase gönnen sich die hyperaktiven Riesen offenbar eine Ruhepause. Ihren festen Schlaf, der etwa zehn Minuten andauert, stört es nicht einmal, wenn die Tiere auf den Boden treffen. Sie reagieren mitunter erst Minuten nach dem Bodenkontakt.