
Von hinten sieht er beinahe aus wie ein gewöhnlicher Maulwurf, von vorn gleicht der Sternmull keiner anderen Kreatur auf der Erde - denn an seiner Nase trägt der kleine Säuger 22 fleischige, sternförmig angeordnete Fortsätze.
Mit ihnen erkundet der Sternmull die Welt. Denn jeder dieser hochbeweglichen Tentakel ist dicht mit mikroskopisch kleinen Tastsinneszellen besetzt - mehr als 25.000 pro Quadratzentimeter.
Wenn der Sternmull durch die Gänge seines selbst gegrabenen Höhlensystems im feuchten Erdreich krabbelt, sind diese Tastzipfel unermüdlich in Aktion. Mit ihrer Hilfe vermag der flinke Jäger pro Sekunde mehr als zehn potenzielle Beutetiere - etwa Würmer, Käfer oder Schnecken - zu berühren und zugleich zu prüfen, ob die ertasteten Wesen zum Fressen taugen.
Zwischen dem blitzschnellen Abtasten und dem anschließenden Verspeisen vergehen mitunter nur 120 Millisekunden; das entspricht etwa einem menschlichen Wimpernschlag. Damit ist der Sternmull der schnellste Fresser unter allen Säugetieren.
Er ist zudem ein gewandter Schwimmer. Bei der Jagd in Gewässern stößt er fortwährend Luftbläschen aus, die gelöste Duftstoffe aufnehmen. Da er die augenblicklich wieder einsaugt, vermag der Sternmull seine Beute sogar unter Wasser zu riechen.