Fettleibigkeit, so die naheliegende Erklärung, ist eine Frage falscher Ernährung und mangelnder Bewegung.
Doch diese Erklärung scheint zu einfach zu sein, denn warum nahmen sogar wilde Tiere, die in Industriegesellschaften leben, über die Jahre immer mehr zu? Entsprechende Zahlen ergab eine Studie mit frei lebenden Ratten wie auch Labortieren, etwa Schimpansen, und Haustieren wie Katzen und Hunden. Der Ernährungswissenschaftler David Allison von der Universität Alabama in Birmingham hatte mit seinem Team an insgesamt 20 000 Tieren aus acht unterschiedlichen Spezies sowie 24 Populationen das jeweilige Durchschnittsgewicht ermittelt und diese Werte mit früheren verglichen. Bei rund der Hälfte der Populationen war die Gewichtszunahme signifikant, eine Abnahme war nirgends beobachtet worden.
Den Grund dafür kann auch Allison nicht genau benennen. Doch möglicherweise spielen Stressfaktoren, die den Appetit anregen, eine Rolle - die zunehmende nächtliche „Lichtverschmutzung“ ebenso wie die veränderte Temperatur durch den Klimawandel oder auch Schadstoffe aus der Umwelt, die den Hormonhaushalt stören.