"Das ist ein großer Erfolg", sagt Dagmar Andres-Brümmer von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF). Es sei gelungen, mit guter Sach- und Fachinformation so zu überzeugen, dass eine vernünftige Entscheidung getroffen wurde. Die ZGF hat sich in den letzten Monaten für eine alternative Trassenführung eingesetzt.
Ursprünglich war geplant, die Städte Mugumu im Westen und Loliondo im Osten Tansanias durch eine zweispurige Schnellstraße zu verbinden - quer durch den Serengeti-Nationalpark. Für die Tierpopulationen in dem Nationalpark hätte das schwerwiegende Folgen gehabt. Deswegen haben sich Naturschützer und Wissenschaftler weltweit gewehrt und auf die Problematik aufmerksam gemacht.
Doch die tansanische Regierung wollte lange Zeit nicht hinhören. Sie versprach sich durch die Verbindung der beiden Städte einen Aufschwung für die Region. Viele Menschen sind dort noch immer nicht an das öffentliche Straßennetz angeschlossen.

Die Lösung ist der indirekte Weg
Jetzt können Umweltaktivisten und Tierschützer aufatmen, denn die tansanische Regierung hat endlich ein Einsehen. Erstmals ziehen sie die vorgeschlagenen Pläne in Betracht. Zu der westlich des Parks gelegenen Stadt Mugumu soll eine Straße gebaut werden. Somit wäre Mugumu an das Straßennetz rund um den Viktoriasee angeschlossen.
Außerdem soll eine neue Straße von Mugumu aus südlich um die Serengeti nach Arusha führen. Zu dem im Osten des Tierparadieses liegenden Loliondo ist eine Straße geplant, womit dieser Ort an das Straßennetz von Arusha angeschlossen wäre. Letztendlich ist die Straße dadurch zwar länger, aber es sind mehr Orte vernetzt als bisher. Der Plan ist jedoch noch nicht in trockenen Tüchern.
Dranbleiben ist wichtig
"Entscheidend ist jetzt, so schnell wie möglich in die Gänge zu kommen", sagt Dagmar Andres-Brümmer. Internationale Geldgeber, die sich für diese Alternative ausgesprochen haben, seien an der Reihe, Farbe zu bekennen. "Sie müssen jetzt zu ihrem Wort stehen und zusammen mit dem Ministerium vor Ort an der Umsetzung arbeiten."
Um die Serengeti herum wird sich wahrscheinlich viel verändern. Doch die berühmte Savanne bleibt von asphaltierten Straßen verschont. Weiterhin führen lediglich unbefestigte Wege durch die unberührte Natur. Ihre Bewohner, Gnu, Zebra und Antilope können ungestört ihre Wanderungen fortsetzen - und Löwen, Geparde und Windhunde in Ruhe jagen. Auch weil sich so viele Wissenschaftler und Naturschutzorganisationen für das Weltnaturerbe eingesetzt haben.