In nur 30 Jahren schwand der Korallenbestand vieler Riffe. Dafür verantwortlich sind eine Reihe von Faktoren, vor allem im Zusammenhang mit der Erwärmung des Wassers.
Augenfällig jedoch ist auch die Ausbreitung von Makroalgen, die inzwischen große Teile der Korallenbänke bewachsen. Manche Meeresalgenarten, wie Chlorodesmis fastigiata, sondern sogar Gifte ab, durch welche die Korallen absterben. Oder besser gesagt: absterben würden ...
Denn die Evolution bringt viele Strategien hervor: Um sich gegen Chlorodesmis zu schützen, holt sich die Steinkoralle - Acropora nasuta - Helfer herbei, fand der Meeresökologe Mark Hay vom Georgia Institute of Technology heraus. Sie sondert dazu Lockstoffe ab, die die Bänder-Korallengrundel (Gobiodon histrio) unwiderstehlich findet. Dieser Fisch lebt im Astgewirr der Acropora-Korallen und frisst genau die giftige Algenart, die die meisten anderen Fischarten meiden.
Auch die Korallengrundel profitiert: Mit dem aufgenommenen Algentoxin verdoppelt sie die Wirksamkeit ihres eigenen giftigen Schutzschleims, der ihre Fressfeinde betäubt.