
Forscher der Universität Tübingen berichten von einem kuriosen Liebesakt. Kurz nach der Vereinigung stechen sich Partner einer bestimmten Meeresschneckenart gegenseitig mit einem Fortsatz in den Kopf. Wie aus einer Spritze gelangt dabei eine chemische Substanz in den Körper des Gegenübers, die dessen Verhalten manipuliert.
Und zwar nicht etwa, um den Partner gefügig, fruchtbarer oder besonders liebestoll zu machen. Vermutlich reduziert der Cocktail die Lust auf weitere Paarungen mit anderen Artgenossen - und erhöht so die Chance, dass das jeweils eigene Sperma sich erfolgreich einnistet.
Und wieso bei beiden Partnern? Dazu muss man wissen, dass bei Siphopteron-Arten alle Tiere sowohl männliche als auch weibliche Sexualorgane besitzen. Sie penetrieren sich entsprechend gegenseitig mit ihrem jeweiligen Penis, können aber auch Eier austragen. Für die "Kopfspritze" verwenden die Schnecken ein sogenanntes peniles Stilett.