
Verabreicht man den Tieren LSD, weben sie besonders schöne Netze, unter Koffein dagegen leidet ihre Baukunst ganz erheblich. Das ergaben Versuche an Spinnen schon in den 1970er Jahren.
Aber auch Umweltgifte haben Auswirkung auf die Netzarchitektur, wie der Zoologe Fritz Vollrath von der Universität Oxford herausfand. Viele Spinnenarten fressen nämlich ihre Netze auf, um das Material für den Gebrauch an einem anderen Ort zu recyceln. Auf diese Weise gelangen Schadstoffe in ihren Organismus, und diese Vergiftung hat wiederum charakteristische Folgen für die Form der künftigen Netze: Die Gespinste geraten je nach Dosis immer unregelmäßiger. Mit hinreichendem Wissen ließe sich anhand solcher "Giftnetze" der Grad der Luftverschmutzung bestimmen - "ohne große Laborkosten", wie Vollrath unterstreicht.
Die Netze sammeln die Giftpartikel geradezu ein. Laut Vollrath lädt sich das Gespinst durch die Reibung im Wind elektrisch auf und zieht dadurch die ebenfalls geladenen Teilchen an.