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Ungewöhnliche Bilder Löwin nimmt Beutetier in Obhut - steckt ein Trauma dahinter?

Löwin adoptiert Springbock
Gerettet! Oder doch nicht? Diese Löwin hat ein Springbock-Kitz "adoptiert"
© Gordon Donovan / CATERS NEWS
Ein Fotograf hielt im Etosha Nationalpark (Namibia) einen anrührenden Moment fest: Eine Löwin kümmert sich um ein Springbock-Kitz wie um ein eigenes Baby. Der Grund könnte ein traumatisches Erlebnis der Großkatze sein

"Fressen und gefressen werden", lautet das Motto in Steppe und Savanne. Löwen, Geparden oder Krokodile, die blutige Jagd auf andere Vierbeiner machen, gehören zu den wichtigsten Attraktionen für Touristen und Fotografen in der afrikanischen Savanne.

Doch es gibt auch Ausnahmen von der Regel, dass der Stärkere den Schwächeren frisst. So wurde der New Yorker Fotograf Gordon Donovan im Etosha Nationalpark in Namibia Zeuge, wie eine Löwendame sich anscheinend fürsorglich um ein Springbock-Kitz kümmerte, statt es zu verspeisen. Über zwei Stunden lang konnte der Fotograf beobachten, wie die Löwin das Kitz nicht nur beleckte wie ein eigenes Baby - sondern auch gegen Angriffe von hungrigen Artgenossinnen verteidigte.

Ist eine Traumatisierung Ursache für das ungewöhnliche Verhalten?

Zu der ungewöhnlichen Szene kam es nach Aussagen des Tourguides so: Das Löwenrudel war zuvor von einem neuen Männchen übernommen worden - das die gemeinsamen Babys seines unterlegenen Kontrahenten und der Löwin tötete. Ein grausam anmutendes, aber völlig normales Verhalten im Sozialleben der Großkatzen. Möglicherweise traumatisiert durch diesen Verlust, nahm die Löwendame das Springbock-Kitz in seine Obhut.

Dass die Geschichte gut ausgeht, ist gleichwohl unwahrscheinlich. Denn es ist fraglich, wie lange die Löwin ihren Jagdinstinkt unterdrücken kann - und den ihrer Artgenossen. Zum anderen braucht das Kitz die Milch seiner Mutter.

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