Die Paradiesvögel der Tropen sind wahre Diven – vor allem die Männchen. Auffallen um jeden Preis scheint bei der Balz die Devise zu sein. Neben skurrilen Federn und diversen Verhaltensauffälligkeiten punkten sie vor allem mit schrillen Farben. Um die besser zur Geltung zu bringen, haben sich einige Arten der Familie etwas Besonderes einfallen lassen: das schwärzeste Schwarz des Tierreichs. Aber nicht als Selbstzweck – sondern, um die angrenzenden Farben besser zur Geltung zu bringen. Die Federn sind so schwarz, dass aus der Distanz keinerlei Strukturen erkennbar sind. Die Reflexion beträgt nur 0,05 bis 0,31 Prozent des Lichts – und entspricht damit annähernd dem schwärzesten künstlich erzeugten Schwarz. Das berichtet ein Team um die amerikanische Biologin Dakota McCoy in der Fachzeitschrift Nature communications.
Feinste Verästelungen schlucken das einfallende Licht
Die Wissenschaftler untersuchten fünf Arten von Paradiesvögeln, deren Gefieder schon dem bloßen Auge besonders schwarz erscheint.
Verantwortlich für den frappierenden Effekt ist nicht das Farbpigment Melanin, das das Gefieder anderer, "normal" schwarzer Vögel dunkel färbt. Die Feder-Untersuchung mit Mikroskopen und Computermodellen zeigte: Das Geheimnis der superschwarzen Paradiesvogelfedern liegt in ihrem Aufbau. Feinste Verästelungen der Federstruktur sorgen dafür, dass einfallendes Licht mehrfach gestreut wird. Und zwar so oft, dass fast kein Lichtstrahl wieder nach außen dringt – also zum Auge des Betrachters.