Noch brauchen die erwachsenen Siebenschläfer vieeeel Schlaf. Kein Wunder, denn die nachtaktiven Säuger, auch Bilch genannt, haben einen siebenmonatigen Winterschlaf hinter sich – Rekord in der Welt der Säugetiere. Bis zu der Hälfte ihres Körpergewichts haben sie dabei verloren. Nun heißt es, sich wieder Fettreserven anfuttern, zum Beispiel mit Knospen, Bucheckern, Eicheln, Haselnüssen und Früchten.
Um auf die possierlichen, etwas verschlafenen Mitbewohner aufmerksam zu machen, hat sich der Nabu Nordrhein-Westfalen etwas Besonderes einfallen lassen. Die Naturschützer installierten in zwei Behausungen – verlassenen Meisenkästen – Webcams. Und ermöglichen nun Einblicke in das Privatleben der kleinen Säuger. Im Herbst erwarten sie wieder zahlreichen Nachwuchs der Bilch-Familien. Dann wird es wuselig im Meisenkasten.
Hier ein Blick ins Wohnzimmer der Bilche aus der Saison 2015:
Die Herkunft der Bauernregel
Ach ja: Was das alles mit dem Wetter zu tun hat? Wenig. Leider. Denn der meteorologische Siebenschläfer bezieht sich wohl auf die christliche Legende von den Sieben Schläfern. Ihr Gedenktag ist am 27. Juni.
Und hier kommt die Bauernregel ins Spiel: Sie besagt (in verschiedenen Varianten), dass das Wetter am 27. Juni eine Prognose für die nächsten Wochen zulässt. Ist es etwa kalt und nass, bleibt es für sieben Wochen kalt und nass. Das Phänomen lässt sich meteorologisch erklären: Maßgeblich ist der Verlauf des Jetstreams, eines starken Luftstroms in den höheren Lagen der Atmosphäre. Verläuft er weiter südlich, sorgt das für relativ kühles und feuchtes Wetter in Mitteleuropa. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Fall eintritt, liegt tatsächlich bei über 60 bis 70 Prozent.