An der Westküste Australiens haben Forscher einen Jurassic Park entdeckt – oder zumindest Spuren davon. Ein Forscherteam um den Paläontologen Steve Salisbury fand im Sandstein der Gezeitenzone Tausende Spuren von Dinosauriern. Einige darunter mit einer rekordverdächtigen Größe. Rund 1,70 Meter messen die Fußabdrücke, die die Giganten der Urzeit im Flusssand hinterließen.
Um die Spuren zu finden und zu dokumentieren, trotzte das Forscherteam Krokodilen, Haien und den tückischen Gezeiten. Doch der gefährliche Einsatz lohnte sich: Insgesamt 21 Arten konnten die Forscher die 127 bis 140 Millionen Jahre alten Spuren zuordnen. Darunter Theropoden, also Fleischfresser, die auf zwei Beinen liefen, und Sauropoden, friedfertige Vierfüßer und Pflanzenfresser.
Der rund 25 Kilometer lange Küstenabschnitt der Dampier-Halbinsel ist damit nicht nur älter als die bisherigen Fundorte an der Ostküste Australiens (90 bis 115 Millionen Jahre). Das Gebiet kann nun auch als der reichste Fundort von Saurierspuren weltweit gelten.
Einen "extrem wichtigen, ersten Nachweis der landlebenden Dinosaurier in der westlichen Hälfte des Kontinents", nennt Salisbury den Fund. Und schwärmt: "Es ist so ein magischer Ort – Australiens eigener Jurassic Park, eingebettet in eine spektakuläre Wildnis."
Die versteinerten Abdrücke am Strand sind den Ureinwohnern schon lange bekannt und bilden einen Teil ihrer Mythologie. Doch erst jetzt konnten sie – mit ihrer Unterstützung – wissenschaftlich ausgewertet werden.
Glück für die Forscher wie für die Ureinwohner: Die weltweit einzigartige Fundstelle war zeitweise von Planungen für eine Flüssiggas-Verarbeitungsanlage bedroht. Doch das Gebiet wurde im Jahr 2011 zum Nationalen Naturerbe erklärt, 2013 verschwanden die Gas-Pläne in der Schublade.
