Die Tiefsee gehört zu den am wenigsten erforschten Gebieten der Erde – umso faszinierender, wenn Filmaufnahmen einen Einblick in diese unbekannte Welt geben. In knapp 600 Metern Tiefe gelangen Wissenschaftlern des "Monterey Bay Aquarium Research Institute" nun mit Hilfe eines ferngesteuerten U-Boots einzigartige Aufnahmen eines Tiefseeteufels (Melanocetus), auch als Schwarzangler bekannt.
"Das ist das erste Mal, dass wir so einen Fisch in seiner natürlichen Umgebung filmen konnten. Anglerfische, wie dieser Melanocetus, gehören zu den am seltensten beobachteten Tiefseefischen", sagt Forscher Bruce Robison, der die Expedition vor der kalifornischen Küste leitete.
Anglerfische locken Beute mit Licht an
Weibliche Anglerfische, wie der gefilmte, sind vor allem für ihre leuchtenden Fortsätze bekannt, ähnlich einer Angelrute mit Leuchtköder. Da solche Lichtquellen in Tiefsee extrem selten sind, locken die Fische mit diesem Trick leicht Beutetiere an. Und eben wegen dieser Finsternis war es den Forschern auch bislang nicht gelungen, viele Informationen über die Tiere zu sammeln.
Ein kurioses Detail fiel den Forschern schon während des Filmens auf: Dem Fisch hängt ein loser Zahn aus dem Maul. Ob dieser nachwachsen kann, wissen die Forscher noch nicht. "Soweit wir wissen, gibt es jedenfalls keine Zahnfee in der Tiefsee", so Robison.