
Das Wandern war einst seine Last. Vor 100 000 Jahren nämlich mühte sich ein früher Verwandter der heutigen Kängurus offenbar noch schrittweise durch Australiens Steppe. Ohne die kraftvollen Sprünge, die wir heute von den Beutelhüpfern kennen. Das behauptet jedenfalls die Evolutionsbiologin Christine Janis von der Brown University in Neuengland. Sie hat Fossilien der heute ausgestorbenen Kurzschnauzenkängurus und die Knochen von heutigen Arten biomechanisch analysiert. Das Ergebnis: Im Vergleich mit modernen Formen hatten die Kurzschnauzenkängurus eine recht feste Wirbelsäule.
Füße fürs Gehen
Das Hopsen hätte ihnen daher vermutlich heftige Rückenschmerzen eingebracht; zumal die Urzeit-Exemplare aus dem Pleistozän ziemlich groß und schwer gewesen sein müssen: So ein Riesenkänguru wog wohl bis zu 240 Kilogramm. Auch die fürs Gehen besser geformten Füße sprechen für Janis’ Theorie. Dass heutige Kängurus noch einmal ins Trippeln verfallen, ist hingegen ausgesprochen selten. Nur bei Baumkängurus wurden vereinzelt solche Beobachtungen gemacht.