
Wenn sie ihre Beute gegen Diebe verteidigen, knurren sie, wenn sie miteinander schwimmen, summen sie – und wenn sie um Nahrung betteln, beginnen sie sogar zu pfeifen: Riesenotter kommunizieren miteinander und bedienen sich dabei eines Repertoires von exakt 22 unterschiedlichen Tönen. Zwei Forscherinnen der Universität Ulm haben die Laute in einer Studie nun erstmals vollständig erfasst und untersucht. Zu der breiten Palette der Ausdrucksmöglichkeiten gehören unter anderem noch Zischen, Bellen und Schnauben – beim Schreien lassen sich sogar einzelne Otter-Wörter heraushören: So "sagen" Riesenotter etwa "Hah!", wenn sie sich einem Artgenossen unterwerfen.
Schon neugeborene Otter wissen sich auszudrücken
Das Vokabular der geselligen, mit 180 Zentimetern längsten Otter der Erde scheint immer dasselbe zu sein, unabhängig davon, ob die Tiere frei leben oder in einem Zoo aufgewachsen sind: Fünf verschiedene Familiengruppen haben die Biologinnen in den Schutzgebieten Manu und Tambopata in Peru beobachtet, zudem weitere Tiere in den Zoos von Hamburg, Duisburg und Dortmund. Dabei stellten sie fest, dass sich selbst neugeborene Otter bereits auszudrücken wissen. Auf mindestens elf verschiedene Laute bringen es die Jungen.