
Die Biologin Lindsey Dougherty von der Universität Berkeley hat jetzt herausgefunden, wie der Lichtzauber der Diskomuschel (Ctenoides ales) entsteht. Er wird nämlich nicht, wie lange vermutet, durch Stromstöße oder durch Leuchtbakterien ausgelöst. Sondern durch viele kleine "Spiegel", die einfallendes Licht reflektieren. Die Muschel funktioniert also tatsächlich ganz ähnlich wie eine Diskokugel.
Unter dem Elektronenmikroskop hat die Forscherin an den Mantelrändern der Muschel dicht gepackte und nur 340 Nanometer kleine Siliziumoxid-Kügelchen entdeckt. Es sind ideale Reflektoren für den Blau-Anteil des Sonnenlichts, der auch bis in die tieferen Wasserschichten vordringt. Aufnahmen einer Hochgeschwindigkeitskamera zeigten, dass der Diskokugel-Effekt immer dann entsteht, wenn die Muschel ihren Mantelrand blitzschnell ein- und ausrollt. Dadurch kommen in raschem Wechsel der bauchseitige, stark reflektierende weiße Rand und der kaum spiegelnde rote Gewebesaum an der Rückseite zum Vorschein. Was von außen wie ein Blitzen erscheint.
Die Diskomuschel lebt in tropischen Gewässern des Indopazifiks
Das rund sechs Zentimeter große Weichtier, das zur Gattung der Feilenmuscheln gehört, lebt in tropischen Gewässern des Indopazifiks, von Indonesien über Palau bis Australien, in drei bis 50 Meter Tiefe. Die Muschel ernährt sich unter anderem von durchs Leuchten angelocktem Plankton, das sie mithilfe feiner Tentakel in ihre Mantelhöhle hineinfiltriert.